Das Lachen der Anderen – Comedy im Grenzbereich

DO 08.03.2018 | 23.25 Uhr | WDR

Oliver Polak stellt sich auf die Bühne und macht Witze über Menschen mit Downsyndrom.
Der Satz stimmt oder auch wieder nicht. Denn eigentlich stellt sich Oliver Polak auf eine Bühne und macht Witze vor Menschen mit Downsyndrom über sie selbst.
Was zunächst ziemlich bizarr klingt, ist in Wirklichkeit eine unglaublich warmherzige Sache.
In „Das Leben der Anderen“ im WDR reisen Oliver Polak und Micky Beisenherz zu besonderen Menschen. In der Folge vom Donnerstag ging es um Menschen, die das Downsyndrom haben. Die beiden treffen sich mit verschiedenen Menschen, befragen sie, erleben sie in ihrem Alltag – und am Ende steht ein Stand up vor genau diesen Menschen. In der Woche davor ging es um HIV.

Es ist einfach wunderbar, wie sich Polak und Beisenherz diesen Menschen annähern. Nämlich ohne Scheu, aber voller Respekt. Sie wollen wissen, wie sie ticken, was sie ausmacht, was sie mögen, was nicht nicht mögen. „Dürfen wir Downies sagen?“, fragt Oliver Polak, das sei doch schließlich ganz nett gemeint. Aber er bekommt eine Abfuhr, der junge Mann mit dem Downsyndrom möchte nicht „Downie“ genannt werden. Die beiden akzeptieren das, auch wenn sie es vielleicht erst mal nicht verstehen.
Mit einer jungen Frau sprechen sie über ihren Freund, über die Liebe. Sehr offen sagt sie, dass sie keine Kinder möchte, obwohl sie welche bekommen könnte. Sie könne sich nicht um Kinder kümmern, sagt sie. Ein trauriger, aber wahrhaftiger Moment.

In dieser Mischung aus Comedy, Realität und auch Tragik kommen Menschen zu Wort, die das normalerweise im Fernsehen nicht schaffen. Am Ende steht Polak auf der Bühne – und die meisten seiner Zuhörer lachen meistens.
Dass der WDR in der neuen Staffel nur zwei Folgen zeigt, ist wirklich extrem traurig.


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