An den Geräten

Sport war ja schon immer nicht so meins. Leichtathletik war ganz okay, Dauerlauf mochte ich sogar – aber Geräteturnen?
Die Sparte stand in der Grundschule immer im Winter auf dem Programm. Für mich der Horror. Eine Rolle auf dem Reck? Gerade so, aber auch nur, wenn die Stange nicht all zu hoch lag. Aber sonst irgendwelche Übungen? Keinesfalls.
Am Barren konnte ich ein bisschen hin und herschwingen und mit eben jenem Schwung eine Grätsche hinkriegen. Aber eine Rolle? Keinesfalls.
Immer wenn wir in die kleine Sporthalle an unserer Schule kamen, warf ich einen Blick auf die Stangen – Stangenklettern fand ich nämlich auch nicht so toll – wobei ich es im Laufe der Zeit immerhin doch noch bis ganz nach oben geschafft hatte.
Bodenturnen: Rolle vorwärts, Rolle rückwärts. Irgendwelche Standfiguren. Meine Kür war immer relativ kurz, aber die Rollen rissen es raus, so dass es nie eine 6 gab.

Warum ich das alles erzähle? Ich war zu Gast in der Turnhalle in Löwenberg, dort fand ein Geräteturnen-Kurs für Kinder und Jugendliche statt. Während die Kleinen auf den Matten turnten und die Größeren auf dem Kasten Übungen machten, schwelgte ich in Erinnerungen, die nicht nur Angenehmes hervorriefen.
Im Gegensatz zu den meisten Kindern dort, die sehr viel Spaß hatten, sich da zu bewegen. Als ein kleines Mädchen sich jedoch weigerte, die Rolle vorwärts zu machen, dachte ich: Kommt mir bekannt vor – wenn auch nicht in Sachen Rolle vorwärts.
Meine Lehrerin Frau B. war immer relativ streng, sie konnte es gar nicht leiden, wenn man bestimmte Übungen nicht gemacht hat. Herr L. war noch schlimmer. Herr B. war später – dann schon auf dem Gymnasium – einen Tick cooler. Meinem letzten Sportlehrer war später herzlich egal, ob ich überhaupt anwesend war. Das war mein Glück.


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