Jens Eisel: Bevor es hell wird

Alex hat in seinem Leben schon einiges mitgemacht. Gerade kommt er aus dem Knast frei, und irgendwie muss er jetzt erst mal alles auf die Reihe kriegen. Wieder arbeiten. Wieder zu sich und seinen Leuten finden.
Erst vor zehn Jahren ist er mit seiner Mutter und seinem Bruder Dennis nach Hamburg gekommen. Er fand seinen besten Freund, einen Job in einem kleinen Kino. Er schloss die Schule ab, machte eine Lehre in einer Autowerkstatt.
Eine gute Zeit war das. Kein ausschweifendes Leben, aber er war zufrieden. Bis es zu einem Unglück in der Familie kommt und alles auseinanderzubrechen scheint.

„Bevor es hell wird“ von Jens Eisel ist ein sehr besonderer Roman. Der in Hamburg lebende Autor schreibt über einen jungen Mann, der in seinem Leben vor einige Entscheidungen gestellt wird, der Herausforderungen meistern muss.
Das alles ist einfach und zurückgenommen aufgeschrieben. Relativ schnörkellos, fast möchte man sagen: nüchtern. Aber irgendwie ist diese Nüchternheit sehr fesselnd. Über lange Strecken hat man den Eindruck, dass in der Geschichte gar nicht so viel passiert. Alex lebt sein Leben. Aber das ist irgendwie so gut aufgeschrieben, dass man das sehr gern liest.
Zumal hinterrücks eine große Spannung aufgebaut wird. Denn dass Alex im Knast war, weiß der Leser von Anfang an. nicht aber, warum. Die Auflösung kommt, und sie kommt genauso einfach dahergeschrieben wie die ganze Geschichte. Aber diese Einfachheit erwischt den Leser mit voller Wucht.
Berührend. Extrem lesenswert!

Jens Eisel: Bevor es hell wird
Piper, 207 Seiten
9/10


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