Er ist (k)ein Linienbus und will uns erziehen

Freitagmittag in Oranienburg. Zwei Autos stehen sich gegenüber. Ein Pkw und ein Versorgungswagen der OVG, der Oberhavel-Verkehrsgesellschaft. An dieser Stelle, in der Stralsunder Straße, ist die Straße einspurig, eine Ampel regelt den Verkehr. Allerdings darf stadteinwärts nur Linienverkehr die Ampel nutzen, alle anderen müssen eine Umleitung fahren.
Ob der Autofahrer das Rotlicht übersehen hat, habe ich nicht mitbekommen. Nur, dass sich beide Wagen auf der schmalen Straße gegenüber standen. Das dauerte ein wenig, aus der Ferne war zu sehen, dass der OVG-Fahrer wütend mit den Armen wedelte.

An der Ampel staute sich schon der Verkehr, unsere Ampel zeigte längst Grün, und wenn ich ganz vorn gestanden hätte, wäre ich ja frech losgefahren, um den Pkw-Fahrer da vorn zu „unterstützen“.
Der aber zog den kürzeren und fuhr rechts auf den Gehweg, um Platz zu machen. In der Zwischenzeit fuhr aber ein Auto vom in der Engzone befindlichen Parkplatz los – und dieselbe Szene entstand. Auch das Auto musste zurücksetzen.

Der OVG-Mann konnte natürlich nicht einfach losfahren und die Straße freimachen. Nein, er sah für sich noch einen Erziehungsauftrag und teilte dem Autofahrer mit, was er denn gerade falsch gemacht hat. Während wir weiter warteten und ich langsam mal die Schnauze voll hatte.
Denn wir wollen mal festhalten: Der OVG-Fahrer, der sich die Fahrt freistritt, hatte gar nicht das Recht, dort durchzufahren. Denn er fuhr zwar ein OVG-Fahrzeug – war aber kein Linienverkehr. Der Erziehungsmann war also nicht mal wirklich erziehungsberechtigt. Aber vielleicht war es ihm sehr wichtig, mal Recht zu haben. Aber nächstes Mal kann er trotzdem gern – wie alle anderen auch – die Umleitung nutzen. Oder sich einen Bus nehmen, um durch die Baustelle zu fahren.


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