Bismarckstraße: Polizisten statt Ampeln

Die Kreuzung Bismarckstraße/Kaiser-Friedrich-Straße in Berlin-Charlottenburg hat es in sich. Eine Straße – die B5 – ist achtspurig, die andere vierspurig. Da die Übersicht zu behalten, kann schwierig werden.
Neulich fuhr ich vom Schloss Charlottenburg aus auf der Kaiser-Friedrich-Straße. An der B5-Kreuzung fiel mir auf: Die Ampel war aus. Ich musste aber nicht verzweifeln, denn zwei Polizisten standen da, um den Verkehr zu regeln.

Man lernt das ja in der Fahrschule, wie es aussieht, wenn Polizisten statt Ampeln den Verkehr regeln. Um so spannender ist es, zu beobachten, wie die Autofahrer im wahren Leben damit umgehen.
Links neben mir stoppte ein Auto. Der jüngere Mann stutzte sichtbar, immer wieder fuhr er ein kleines Stück vor, offenbar überlegte er, ob er selbst auf die Kreuzung fahren sollte, um zu sehen, ob er rüber kommt.

Lange ließen die beiden Polizisten den Bismarckstraßenverkehr passieren. Dann schienen sie sich mit Blicken abzusprechen, sie hoben den Arm („Achtung!“ / Ampel-Gelb) und wechselten die Richtung.
Das war ein heikler Moment, denn ob wirklich alle Autofahrer auf der vielspurigen Hauptstraße mitbekommen würden, dass sie durch die beiden Männer quasi Rot sahen, war fraglich. Und tatsächlich legte ein Auto eine Vollbremsung hin, kam aber noch rechtzeitig zum Stehen.
Wir konnten fahren, und danach habe ich gemerkt, dass eine solche Regelung eine echte Konzentrationsfrage für alle Beteiligten ist. Was ja nicht das Schlechteste ist.


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