Dieses bescheuerte Herz

Eine neue Lederjacke. Einen Song aufnehmen. Einen Sportwagen fahren. Einem Mädchen Rosen schenken. Sich in ein Mädchen verlieben. In einer Limousine fahren. Die Mutter glücklich machen.
Das sind einige der Wünsche, die der 15-jährige David (Philipp Schwarz) noch hat. Viel Zeit, alle diese Wünsche umzusetzen hat er nicht. Er ist herzkrank. Und es sieht nicht gut aus.
Aber dann tritt Lenny (Elyas M’Barek) in sein Leben. Was David nicht weiß: Für Lenny ist es eine Strafe. Sein Vater (Uwe Preuss) ist Chefarzt, und weil Lenny nichts auf die Reihe kriegt, verdonnert er ihn, sich um David zu kümmern. Dazu, eine Aufgabe zu haben.
Tatsächlich freunden sich David und Lenny an. Sie stellen einiges an – wohlwissend, dass es für David auch gefährlich werden kann.

Im Windschatten von „Fack ju Göhte 3“ kommt M’Bareks nächster Film ins Kino. In Marc Rothemunds „Dieses bescheuerte Herz“ muss sich Lenny gehörig zusammenreißen. Dem 34-Jährigen scheint alles egal zu sein, und dann trifft er aber auf den 15-Jährigen, der unbewusst seine erstaunliche leere Welt mit neuen Weisheiten füllt.
Allerdings braucht der Film ein bisschen, denn gerade in den ersten Minuten besticht er durch erstaunlich hölzerne Dialoge. Gerade Uwe Preuss wirkt seltsam steif, und überhaupt hat man an vielen Stellen im Film den Eindruck, dass das Drehbuch eins zu eins wiedergegeben ist, dort aber Sätze drin seien, die sich merkwürdig anhören. An einigen Dialogen hätte noch dringend gefeilt werden müssen.
Aber dennoch ist der Film fesselnd. Das liegt natürlich an der Geschichte selbst, aber auch an den Hauptdarstellern plus Nadine Wrietz, die Davids Mutter spielt. Es ist toll zu sehen, wie Lenny mit dem todkranken Jungen umgeht, nämlich unbekümmert. Was einerseits an Lennys Lebensstil liegt, aber später auch daran, dass er merkt, dass das dem Jungen gut tut.
Ein rührender, im wahrsten Sinne herzensguter Sinn – perfekt zu Weihnachten!

Dieses bescheuerte Herz
D 2017, Regie: Marc Rothemund
Constantinfilm, 106 Minuten, ab 0
7/10


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