Whatever Happens

Silvester. Die Wohnung muss heute geräumt werden. Es ist das Aus für die kleine Familie. Hannah (Sylvia Hoeks) und Julian (Fahri Yardim) trennen sich. Und das müssen sie ihrer Tochter Pauline (Helena Prison) auch erst mal erklären.
Aber was ist eigentlich passiert? In Rückblenden erfährt der Zuschauer, wie sich Hannah und Julian kennengelernt haben. Aus einer eher zufälligen WG wurde Liebe. Er ist Fotograf, sie studiert Jura und macht dann Karriere. Sie bekommen ein Kind, aber sie macht weiter Karriere, ist fast nie zu Hause. Sie entfremden sich – er kümmert sich um Pauline, sie ist nur an den Wochenenden kurz da.
Nicht nur, dass sie sich immer weniger zu sagen haben – nicht nur, dass selbst Pauline mit ihrer Mutter fremdelt – nicht nur, dass Julian einen One Night Stand hat. Es funktioniert hinten und vorne nicht.

In „Whatever Happens“ erzählt Niels Laupert die Geschichte einer Liebe und einer Entfremdung. Für den Zuschauer ist es allerdings schwierig, die Situation einzuschätzen. Der Film macht durchaus den Eindruck, als gebe er Hannah die alleinige Schuld an der Situation. Sie lässt ihre Familie im Stich, für sie geht die Karriere vor. Er spielt anfangs gern mit, wird aber bald ernüchtert. Was sagt uns das? Frauen und Karriere – das bringt nichts? Oder haben die beiden einfach grundsätzlich nicht zusammengepasst?
Ohne nennenswerte Höhepunkte wird diese Geschichte erzählt, der Silvester-Auszug dient als Rahmenhandlung.
Fahri Yardim ist mit Filmtochter Helena Prison der Sympathieträger, und Sylvia Hoeks hat die undankbare Aufgabe, die böse Karrierefrau darzustellen.
Ein bisschen Schwarz-weiß-Denken ist da durchaus dabei – wenn es hier auch nicht der Mann ist, der Karriere macht. Insofern ist das dann doch ein Klischee – wenn auch ein Umgedrehtes.

Whatever Happens
D 2017, Regie: Niels Laupert
Universum, 101 Minuten, ab 6
6/10


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