Tamy Fabienne Tiede: Club der letzten Wünsche

Krebs. Unheilbar. Und dabei ist Jesslyn doch gerade mal knapp über 20. Sie ist erschüttert, wütend, traurig, und eigentlich will sie den Kampf nicht aufgeben. Aber nichts wird besser, und irgendwann beschließt sie, die Chemo zu beenden.
Sie will ihre letzten Wochen und Monate noch mal in vollen Zügen genießen. Ihre Familie und Freunde werden ihr dabei helfen. Da ist James, in den sich Jesslyn verliebt hat. Aber kann sie ihm diese endliche Liebe zumuten? Und packt James das, der in seiner Familie schon mal etwas ganz Ähnliches erlebt hat? Für ihren Bruder Boomer will sie unbedingt noch den passenden Mann finden. Und ihre Freundin Yuliya bekommt ein Kind. Die Geburt will Jesslyn auf jeden Fall noch mitbekommen. Sie macht sich eine Liste mit den Dingen, die sie unbedingt noch erledigen will.

„Club der letzten Wünsche“ heißt der Roman von Tamy Fabienne Tiede. Die gerade mal 20-jährige Autorin aus Frankfurt (Oder) hat mit dem Roman einen Piper-Award gewonnen.
Sehr einfühlsam erzählt sie von den Gefühlen der jungen Frau, von ihren Launen und wie sie versucht, ihre Krankheit zunächst zu verdrängen. Es geht aber auch darum, wie vielleicht der Tod zelebriert werden kann, wie die todkranke Frau in den Kreis ihrer Lieben aufgenommen wird, wie es denen darum geht, es Jesslyn so „angenehm“ wie möglich zu machen.
Deshalb geht es auch mehr um diese Umstände, als am Ende um das Sterben an sich – das ist fast schon eine Randnotiz im Buch. Das kann man gut finden oder auch nicht. Es führt beim Lesen jedenfalls zu weniger Emotionen wie man beim Verfolgen der Geschichte hätte meinen können. Aber vielleicht wollte oder konnte die Autorin den Tod selbst dann doch nicht in den Mittelpunkt stellen.

Tamy Fabienne Tiede: Club der letzten Wünsche
Piper, 288 Seiten
6/10


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