Ein Hoch auf die Technik (40): Ohne Navi nach Karlshorst

(39) -> 8.5.2017

Man sollte sich nie blind auf die Technik verlassen. Denn wenn uns die Technik verlässt, dann sehen wir ziemlich alt aus.
Neulich musste ich mit dem Auto von Potsdam nach Berlin-Karlshorst fahren. Das ist eine ganz schöne Strecke, weil Karlshorst quasi von Potsdam aus am anderen Ende von Berlin liegt. Ich hatte eine sehr grobe Vorstellung davon, wie ich von A nach B komme, verließ mich aber ansonsten auf das Navi in meinem Handy.

Ich ich dann aber in Potsdam auf dem Parkplatz in meinem Auto saß und das Navi anschmeißen wollte – passierte nichts. Das Gerät spuckte keine Strecke aus, das Navi war nicht funktionstüchtig.
Eigentlich dachte ich, dass es ein Empfangsproblem ist und es in Potsdam gerade kein mobiles Netz gibt. Was unwahrscheinlich war, weil nur das Navi nicht funktionierte. Aber ich hatte Hoffnung, dass das Ding wieder funktionierte, bevor ich am Potsdamer Ortsausgang die A115 passierte.
Die Hoffnung erfüllte sich nicht.
Ich musste also spontan entscheiden: Durch Berlin oder über den Berliner Ring?
Ich entschied mich für Letzteres. A115, Berliner Ring, A113, A117, und dann über Altglienicke und die B96a nach Berlin rein.

Als ich noch kein Navi hatte, nahm ich mir vor jeder Fahrt mit unbekannter Reiseroute einen Atlas und merkte mir die Strecke ab da, wo ich von bekannten Straßen abwich. Oder machte mir Notizen.
Nun blieben mir nur die Hinweisschilder an der Straße. Das funktioniert natürlich auch nur, wenn man ein wenig Berlin-Kenntnis hat. Ich orientierte mich also zunächst in Richtung Köpenick, dann in Richtung Lichtenberg, und irgendwann war Karlshorst ausgeschildert und ich in der Treskowallee, die ich dann endlich auch kannte.
Ganz ohne Navi und ganz ohne Verfahren – nur mit Hilfe der Verkehrsschilder – erreichte ich mein Ziel. Ein bisschen stolz auf mich war ich da schon.


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