Ratzkes Rendezvous

DO 12.10.2017 | 23.30 Uhr | Das Erste

Schock im Ersten! Da kam es am Donnerstagabend zu einem unglaublichen Vorfall! Dort startete eine neue Show. Und das mit einem vorher völlig unbekannten Moderator! Betreibt man da etwa Nachwuchsförderung? Und das nicht in der Spartenkanal-Nische?
Ganz unbekannt ist Sven Ratzke in der Entertainment-Branche allerdings nicht. Er ist ein gefragter Bühnen- und Musicaldarsteller – als Fernsehmoderator allerdings bislang unbekannt.

„Ratzkes Rendezvous“ hieß die Show, die das Erste am späten Donnerstagabend zeigte. Sven Ratzke begrüßte im Berliner Spiegelzelt Katharina Thalbach zu einem launigen Interview. Quasi ohne Inhalt, aber es macht Spaß, den beiden zuzuhören. Die Sendung wirkte wie „Inas Nacht“ ohne Ina und ohne Nacht und erinnerte ein wenig an die „Schmidt“-Show von der Hamburger Reeperbahn, wo das Publikum auch ganz dicht dran war und dadurch eine dichte Atmosphäre herrscht.
Nett, aber belanglos wirkte das. Bis Sven Ratzke plötzlich für Katharina Thalbach sang – eine stille Version von David Bowies „Hero“. Ein echter Gänsehautmoment, fast eine Sternstunde, die nicht nur bei der Besungenen für Verzückung sorgte.
Später kamen zwei weitere Gäste, und entstand eine lockere, muntere Runde.

„Ratzes Rendezvous“ ist kein Format, dass man dringend gebracht hat, das man sich aber am späten Abend durchaus ansehen kann. Dass die ARD die Sendung als neue Late-Night-Show gefeiert hat, ist jedoch Unsinn. Dieses Genre braucht einen Stand-Up und bestimmte Rituale – die hat „Ratzkes Rendezvous“ nicht zu bieten. Es ist eher eine Entertainmentshow, eine etwas andere Talkshow.
Und warum produziert eigentlich der Saarländische Rundfunk eine in Berlin aufgezeichnete Show? Hat der rbb keinen Bock drauf? Oder gab es im Saarland keine Bruchbude, wo man die Show hätte aufzeichnen können?


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