Friedrichshagen

Wer durch die Bölschestraße in Friedrichshagen spaziert, der ist in Berlin – und dennoch ziemlich weit weg von Berlin. Charlottenburg, der Kudamm, das alles ist schrecklich weit weg, mit dem Auto oder mit der Bahn ist man lange dorthin unterwegs. Es ist ein Teil ganz im Osten von Berlin, der mir nicht vertraut ist, im Gegensatz zur Stadtmitte. Obwohl ich ein Ostkind bin, habe ich zum äußeren Osten Berlins kaum eine bis gar keine Verbindung. Marzahn, Hellersdorf oder Köpenick lagen nie in meinem Blickfeld.

Deshalb war ich nun auch das esrte Mal so richtig in Friedrichshagen. Die Bölschestraße wirkt ein wenig wie Potsdam-Babelsberg. Eine Straße, links und rechts zweigeschössige mehr oder weniger alte Häuser mit vielen Geschäften. Weil gerade die Straßenbahnschienen neu gebaut werden, ist sie eine Großbaustelle und am Sonntagmittag relativ still. Im „Mauna Kea“ gab es ein extrem leckeres Frühstück, und da es im Gegensatz zur Wettervorhersage doch nicht regnete, spazierten wir zum Müggelsee.
Auf dem Weg dorthin kommt man an einer großen, ehemaligen Brauerei, dem Berliner Bürgerbräu. Das Areal steht leer, das Gelände steht aber wohl unter Denkmalschutz, deshalb eine Nachnutzung schwierig ist.

Man hat ein wenig das Gefühl, eine Straße in einem Ostseebad entlangzulaufen, wenn man in Sichtweite des Müggelsees ist. Auch das ist Berlin.
Da, wo der Müggelsee beginnt, ist ein Bauwerk, von dem es heißt, dass man es unbedingt in Berlin mal gesehen haben müsse: der Spreetunnel. Er ist 90 Jahre alt, wurde 1927 eröffnet. Vorher war dort eine Fähre. Er verbindet die Kämmereiheide bei Köpenick mit Friedrichshagen. Treppe runter, und schon ist man unter Wasser. Ein komisches Gefühl, die Spree über sich zu haben, ganze Wassermassen.
Wer auf der anderen Seite am Spreeufer langläuft, der erblickt die „Arche“. Das ist ein Haus mitten im Wasser mit einer Gaststätte. Rüber kommt man nur mit einer kleinen Fähre, man muss klingeln, wenn man rüber will. Das machen wir dann das nächste Mal.


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