Irgendwas ist da schief gelaufen. Jennifer Collin hatte doch schon auf ihre Wahlplakate geschrieben, dass sie „Ihre neue Bürgermeisterin“ ist. Fast hätte man denken können, dass wir alle gar nicht mehr zur Oranienburger Bürgermeisterwahl gehen müssen. Nun hat sie es nicht mal in die Stichwahl geschafft, und die SPD verliert auf jeden Fall den Platz auf dem Rathausstuhl.
Mein Wahltag begann am Nachmittag auf dem Runge-Campus. Ich war sogar ein bisschen aufgeregt, als ich das Wahllokal betrat, unter Unterlagen in die Hand gedrückt bekam und ich in die Wahlkabine ging.
Es ist immer etwas Besonderes, wählen zu dürfen. Ich entscheide mit, was sich in den kommenden vier Jahren in unserem Land tut könnte. Und in den nächsten acht Jahren in meiner Stadt.
Lange habe ich hin- und herüberlegt, wem ich meine Stimme gebe. Einer bestimmten Partei? Unterschiedlichen? Ohne zu viel zu verraten: Ich hatte drei Stimmen (zwei für den Bundestag, eine bei der Bürgermeisterwahl), und ich habe sie dreimal unterschiedlich vergeben.
Um 18 Uhr dann das Erdbeben – das ja eigentlich eins mit Ankündigung war. Die Rechten kommen ins Parlament, und wenn die AfD behauptet, dass unter ihnen keine Neonazis sind, dann machen die sich was vor – oder uns. Es könnte ungemütlich werden in den kommenden Jahren, aber vielleicht wacht das Land ja in der Zwischenzeit ja auf und besinnt sich (die AfD sieht das natürlich andersrum).
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