Wahl 2017 – Die Schlussrunde

DO 21.09.2017 | 22.00 Uhr | ZDF

Mehrfach hat sich der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz vor eine Kamera gestellt, um darauf hinzuweisen, dass er gern ein zweites TV-Duell mit Angela Merkel gehabt hätte. Zuletzt am Montagabend in der „Wahlarena“ im Ersten. Nicht, dass es was gebracht hätte – aber in Wirklichkeit ist Schulz dann doch ein ziemlicher Heuchler.

Am Donnerstagabend gab es die „Schlussrunde“ bei ARD und ZDF. Es ist die Sendung, die es bereits seit Jahrzehnten immer kurz vor der Bundestagswahl gibt – früher besser bekannt als die Elefantenrunde. Ältere Semester erinnern sich an harte Wortgefechte zwischen Helmut Kohl und Willy Brandt in den 80ern. Damals trafen dort nämlich auch die beiden Kanzlerkandidaten aufeinander, ein TV-Duell gab es noch nicht.

Und heute? Heute labert Martin Schulz davon, dass er gerne noch mal vor Kamera mit Angela Merkel sprechen will. Angela sagt Nein. Und auch zur Schlussrunde will sie nicht. Und was macht Martin Schulz? Hat plötzlich auch keinen Bock mehr. Beide schickten am Donnerstag Vertreter in die Sendung. Im Gegensatz zu Linke, Grüne, FDP und AfD.
Und das macht Schulz zum Heuchler. Denn wenn er wirklich noch mal ein Merkel-Duell gewollt hätte, wäre er auch zur Schlussrunde gekommen – genau dort hätte er sich auch berechtigt über das Merkel-Fernbleiben beschweren können.

Ursprünglich heiß die Sendung „Die Schlussrunde der Spitzenkandidaten“. Das mit den Spitzenkandidaten hatte man wegen CDU und SPD gleich mal weggelassen. Beim nächsten Mal sollten ARD und ZDF darauf pochen – oder einfach die Stühle der beiden Parteien leer stehen lassen. Arroganz muss bestraft werden.


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