Bulettenkönig in Personalnot

Wer zu Burger King in Vehlefanz kommt, der sieht schon am Eingang den Zettel: Dort wird nach Mitarbeitern gesucht. Und das hat der Laden offenbar extrem dringend nötig. Denn am Mittag wird er regelrecht überrannt, und die paar Leute, die da arbeiten, sind hoffnungslos überfordert.

Mittwochmittag. Eigentlich sollte es ein schneller Happen werden. Die Schlange vor dem Tresen aber wurde immer länger.
Ein junger Mann stand hinterm Tresen, um die Bestellungen entgegen zu nehmen. Eine junge Frau stand hinten und klöppelte die Burger und den anderen Kram zusammen. Eine weitere junge Frau wusste nicht so richtig, was zu tun hat, und stand so rum. Ab und zu machte sie hektische Tätigkeiten.
Der junge Mann nahm drei Bestellungen auf, dann war erst mal Schluss. Mehr hätte keinen Sinn gemacht, denn hinten herrschte ja schon Chaos, und die eine „Köchin“ wusste sowieso schon nicht mehr, wo ihr der Kopf steht. So stand auch er Tresenmann unschlüssig rum – und wirkte irgendwie wie auf Droge. Seine Bewegungen waren seltsam langsam, dass die Leute mehr und mehr murrten, interessierte ihn nicht. Vermutlich die beste Methode, um den Vehlefanzer Burger-King-Alptraum jeden Tag zu überstehen.
Irgendwann tauchte plötzlich ein zweiter Mann auf und begann gemächlich, in der Küche rumzuwurschteln.

Nach und nach bekamen die Kunden ihr Essen – wenn auch nicht immer das richtige. Auch ich bekam nach ewigem Warten endlich, was ich bestellt habe. Inzwischen reichte die Schlange bis zum Ausgang.
An meinem Platz biss ich in den Chicken-Nugget-Burger. Die Hähnchenteile waren trocken und alt. Eklig! Weg mit dem Mist. Ich ging wieder zum Tresen und gab das Ding zurück. Der Tresenmann registrierte das, sagte aber nichts. Ich merkte an, dass die Nuggets alt gewesen sein mussten. Wer weiß, von wann die waren und wie lange die schon in irgendeiner Warmhaltedose rumlagen.
Nun stand ich also wieder da, und der junge Mann schlurfte weiter konzeptlos hin und her. Irgendwann fragte ich nach, ob ich denn Ersatz bekomme, weil er bislang überhaupt nichts dazu gesagt hatte. Seine Antwort: „Stehe ich vielleicht in der Küche?“
Da wurde ich dann mal kurz laut. Hat ihn aber auch nicht interessiert.

Der zweite Chicken-Nugget-Burger war okay. Der Big King – na ja. Wie auch McDonald’s zerstört sich Burger King schon seit vielen Jahren sein Image. Statt des gegrillten Fleisches, für das sich Burger King bis heute rühmt, gibt es warmgehaltene Fleischlappen. So schmeckt der Fraß dann auch.
Fast-Food-Ketten wundern sich über den allgemeinen Besucher-Rückgang. Sie sind selbst schuld daran – denn das angebotene Essen wird immer schlechter.
Und die Verantwortlichen in Vehlefanz lassen ihre Leute ganz schön hängen – denn im Mittagsgeschäft können sie gar nicht so schnell nachkommen. Das sorgt bei den Kunden für Ärger, und bei den Mitarbeitern vermutlich auch. Dann sollen sie den Laden lieber gleich schließen. Und ich gehe beim nächsten Mal doch lieber wieder zum Dönerladen im Dorf.


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