hessen extra: Weltkriegsbombe – Ausnahmezustand in Frankfurt

SO 03.09.2017 | 6.00 Uhr | hr fernsehen

Die Bewohner von Oranienburg mussten seit der Wende mehr als 200 Bombentschärfungen miterleben. Ab und zu sind die mal so spektakulär, dass sich irgendjemand überregional dafür interessiert – aber wirklich nur noch selten. Selbst im rbb sind diese Evakuierungen gern mal eine Randnotiz im Kurznachrichtenblock.
Am Sonntag ist in Frankfurt/Main eine Weltkriegsbombe entschärft worden – und das hr fernsehen übertrug sage und schreibe 13 Stunden live.

Die Umstände waren allerdings durchaus besonders: Während es Oranienburg meist mit 500-Kilo-Bomben zu tun hat, war es in Frankfurt eine 1800-Kilo-Bombe, und 65.000 Menschen mussten den Sperrkreis verlassen. Auch der hr war betroffen, und deshalb musste man aus einem provisorischen Studio senden. Im Radio wurden hr1, hr3 und hr4 zusammengeschaltet
Scheinbar blieb dem hr wohl gar nichts anderes übrig, als den halben Tag live zu senden. Was muss bloß in Oranienburg passieren, damit der rbb mal so einen Aufwand treibt. Vermutlich muss die Bombe dafür direkt auf dem rbb-Gelände in Babelsberg liegen.

Und so sendete man stundenlang vor sich hin. Um 6 Uhr war es noch dunkel, und man schaltete hierhin und dahin, um zu zeigen, wie die Leute den Sperrkreis verlassen. Nach 14 Uhr empörte man sich, dass immer noch Leute aus dem Sperrkreis geholt werden mussten, und dann begann das große Warten auf die Entschärfung.
Bis 19 Uhr dauerte die Live-Übertragung von etwas, bei dem man eigentlich wenig von dem, worum es ging, sehen konnte. Eigentlich handelte es sich um eine große Warterei. Aber immerhin spannender als der Wiederholungskram, den der hr sonst so sendet und zum Dritten mit den schlechtesten Quoten macht.


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