Verwarnung

Normalerweise weiß man sofort, was man falsch gemacht hat, wenn man am Auto ein Knöllchen unterm Scheibenwischer zu klemmen hat. Neulich aber war das anders. Da war ich mir keiner Schuld bewusst.
Mein Auto stand auf dem Parkplatz in der Oranienburger Schulstraße, direkt neben dem Billigladen. Normalerweise gehört das zur Parkzone, für die ich ja eine Parkkarte habe, die ich jährlich bezahle. Und nun ein Knöllchen?
Ich war nicht der Einzige, auch andere Autos auf diesem Parkplatz hatten trotz hinter der Scheibe liegender Parkkarte ein Knöllchen.
Angeblich hatte ich vergessen, meine Parkscheibe einzulegen.
Parkscheibe? Wofür?

Ich lief ans Ende des Parkplatzes – und tatsächlich. Da stand plötzlich ein Schild, das anzeigte, dass ich dort eine Stunde parken darf – mit Parkscheibe. Dieses Schild kann da noch nicht so lange gestanden haben, schließlich halte ich mich ja öfter in meinem Wohngebiet auf. Bislang musste man dort entweder zahlen oder man hatte – wie ich – einen Anwohnerparkausweis.

Ich zahlte das Knöllchen nicht, wartete stattdessen auf den entsprechenden Brief aus der Stadtverwaltung. Ich legte Einspruch ein und erklärte die Umstände. Auch, dass das Verkehrsschild, das auf die Situation hinweist, gar nicht wirklich zu sehen ist, wenn man auf den Parkplatz rauffährt – es steht nämlich links (!) im rechten Winkel zur Straße, beim Einbiegen nur schwer zu sehen. Ich schrieb auch, dass ich da ja öfter lang fahre und kürzlich auch dort noch mit Ausweis geparkt hatte. Und ich wollte wissen, wo denn über die Änderung der Parkregeln informiert worden sei.

Ein wenig später bekam ich wieder Post. Darin stand, dass das Schild zu dem Zeitpunkt schon fast drei Monate stand. Bis zu dem Zeitpunkt habe ich das nicht gesehen. Auch steht darin, dass das Schild gut sichtbar sei und deutlich erkennbar sei – das bestreite ich allerdings. Anwohner seien nicht zu informieren – das bedauere ich.
Dennoch wurde entschieden, das Verfahren einzustellen, nachdem mir die Regelung erklärt worden ist – das finde ich dann doch gut, und das zeigt auch, dass in Verwaltungen eben doch nicht nur herzlose Menschen sitzen, die auf ihre Entscheidungen pochen. Weiter so!


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