Marie-Sabine Roger: Heute beginnt der Rest des Lebens

Mortimer wird heute 36. Er lässt diesen Tag ruhig angehen. Er hat nicht sehr viel vor. Immerhin hat er sich ein wenig hübsch gemacht. Denn um 11 Uhr wird er sterben.
Er weiß das. Denn alle seine männlichen Vorfahren – er kann das bis ins Jahr 1623 zurückverfolgen – sind an ihrem 36. Geburtstag um 11 Uhr gestorben.
Mortimer hat sich vorbereitet, sein ganzes (kurzes) Leben darauf ausgerichtet. Er hat keine Frau, keine Kinder, und seine Wohnung hat er auch schon gekündigt.
Es ist bald 11 Uhr, und ausgerechnet jetzt bekommt er Besuch. Dann ist es elf – und: Nichts. Mortimer lebt. Mortimer stirbt nicht.
Was ist da bloß los? Was ist schief gelaufen? Und wie soll es nun weitergehen?

„Heute beginnt der Rest des Lebens“: Die französische Autorin Marie-Sabine Roger hat eine kleine Geschichte darüber geschrieben, was passiert, wenn alles anders verläuft als geplant.
Auf eine nette, leicht süffisante Weise beschreibt sie aus Sicht von Mortimer, wie er die Dinge sieht und erlebt. Sehr schade ist, dass die Autorin ihren Helden viel zu sehr zurückblicken lässt. Lang und breit wird dargestellt, wie er bestimmt Leute kennengelernt hat und was sonst noch so lief – oder nicht. Erst ganz am Ende geht es um das Wesentliche – um das: Und nun? Und das hätte die Autorin noch viel intensiver erzählen können.

Marie-Sabine Roger: Heute beginnt der Rest des Lebens
dtv, 287 Seiten
6/10


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