James Hankins: 60 Sekunden

Perfide! Ein schwarz bekleideter Mann mit Maske taucht plötzlich in fremden Wohnzimmern auf. Seine Stimme ist verstellt – er kommt als Actionheld Galaxo. Er hat eine Eieruhr dabei und gibt seinem Opfer eine Wahlmöglichkeit. Allerdings: Beide Möglichkeiten sind bestialisch.
Bei Peter Lisbon zum Beispiel: Er hat die Wahl, das Gesicht mit Salzsäure weggeätzt zu bekommen oder ihm werden beide Füße abgesägt. Er hat eine Minute, sich zu entscheiden.
Galaxo treibt immer weiter sein Unwesen, er sucht sich immer neue Opfer, und immer sind die Auswahlmöglichkeiten schlimmer, brutaler – sogar tödlich.
Detective John Spader will diesen Fall lösen. Aber sein Team und er haben große Probleme, denn durch die Maske und die verstellte Stimme macht es der Täter den Ermittlern extrem schwer. Aber es gibt dennoch Anhaltspunkte, und haarig wird es, als Spaders Familie involviert wird.

James Hankins schildert in seinem Thriller „60 Sekunden“ von grauenvollen Taten. Die Idee ist spannend, die Umsetzung leider streckenweise mau. Gerade in der ersten Hälfte verliert sich der Autor in ewigen Erzählungen von Szenen und Dialogen, die die Handlung nicht von der Stelle kommen lassen. Es sind Ermittlungsdetails, die der Autor hätte gut und gerne weglassen können. Das hätte der Story sehr viel mehr Tempo gegeben.
So wird es tatsächlich auch erst im letzten Drittel spannender, wenn auch der Leser wirklich mitfiebern kann, wer sich hinter Galaxo verbirgt. Ein bisschen Plump ist dann leider aber wieder die falsche Fährte, die der Autor später legt, das hätte noch ein bisschen raffinierter sein können.
Insgesamt: Guter Plot, sehr durchschnittliche Umsetzung.

James Hankins: 60 Sekunden
Piper, 461 Seiten
5/10


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