Rot. Stillstand.

Es dauert ein bisschen länger. Auf der Abfahrt an der Landsberger Allee in Berlin-Lichtenberg, auf der es nach Karlshorst und zum Tierpark geht, ruht der Verkehr. Ein Unfall? Die Ursache für den Stillstand ist unklar.
Die Fahrerin im Auto auf der Nebenspur ist sichtlich genervt. Sie beugt sich nach rechts, nach links, aber scheinbar sieht sie nicht, was die Ursache für den Stau ist. Vorn steht ein Auto schräg in der Spur. Entweder will der Fahrer eine Rettungsgasse bilden oder über den Gehweg den Stau umfahren. Man weiß es nicht.

Zumal es plötzlich weiter geht. Ein paar Meter. Und dann stockt die Schlange wieder. Erneuter Stillstand. Ewig. Nebenan daddelt ein Mann auf seinem Handy.
Vorn ist nichts Auffälliges zu sehen, keine Sirene, kein Rettungswagen.
Und wieder geht es ein paar Meter voran.

Nun sehe ich, was los ist. Eine rote Ampel. Rot. Ewig. Vorn, auf der Kreuzung passiert nichts. Der Verkehr von der Straße Am Tierpark ist durch, es kommt niemand nach. Aber wir müssen warten. Lange warten.
Irgendwann wird es doch grün, es rollt wieder – bis zu mir. Vor mir ist’s wieder rot.
Ich blicke auf die Uhr. 18.58 Uhr.

19 Uhr. Immer noch rot. Vor mir rennt jemand der Fußgängerampel entgegen, dabei muss er gar nicht rennen, weil ja die Ampel für ihn ewig auf Grün steht.
Neben mir im Auto sitzt ein Paar. Er schüttelt die ganze zeit leicht den Kopf, sie redet auf ihn ein.
19.01 Uhr. Wir stehen immer noch. Ab und zu rast ein Auto über die Kreuzung, auch die Linksaabiegerspur auf der anderen Seite ist gut gefüllt. Aber es tut sich gar nichts.

19.02 Uhr. Nach vier Minuten geht es endlich weiter. Grün.
Eine vierminütige Rotphase stellt die Geduld der Leute schwerstens auf die Probe. Könnte man ja mal reparieren.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert