Nach Hochwasser: Bärenklauer bitten Gemeinde um Hilfe

Angela Richter wohnt nahe des Elsgrabens – nach den Starkregenfällen war ihr Grundstück und das der Nachbarn teilweise stark überflutet

MAZ-online.de, 2.8.2017

Bärenklau. Kein guter Sommer für Angela Richter aus Bärenklau. Zweimal, am 29. Juni und am 27. Juli, kam so viel Wasser von oben, dass ihr Grundstück am Kurzen Weg und ihr Haus komplett unter Wasser standen. An einigen Stellen sogar extrem tief unter Wasser.
„80 Prozent unseres Grundstückes waren überflutet“, sagt Angela Richter. „Teilweise stand das Wasser hier einen Meter.“ Im Haus ihrer Eltern stand das Wasser am 27. Juli bis zu 40 Zentimeter hoch. „In meinem eigenen Haus kam es zu einem indirekten Schaden durch das Wasser. Die Bodenplatte im Keller bildet eine Beule, welche an der Spitze circa 50 Zentimeter hoch ist und den gesamten Kellerraum, etwa 35 Quadratmeter, füllt.“ Das Betreten sei undenkbar, da die Gefahr bestehe, dass sich Risse bilden und das ganze Wasser einströme. „Auch jetzt, da das Wasser zurückgeht, ist die Beule unverändert“, sagt sie. „Den genauen Schaden muss nun ein Sachverständiger klären.“

Das Problem: Richters wohnen unweit des Elsgrabens, der nahe ihres Grundstückes eine Kurve bildet. Dort staute sich das Wasser. Aus ganz Bärenklau läuft das Wasser in diesen Graben, der es in Richtung Vehlefanz, Schwante und in den Hörstegraben abführen soll. Bis heute steht das Wasser auf den Feldern rund um den Graben, weil es nicht so schnell versickern oder ablaufen kann.

Angela Richter wendet sich nun an Oberkrämers Bürgermeister Peter Leys (BfO). Ein entsprechender Brief ging ihm gestern zu. Sie hofft, dass er etwas an dieser Situation ändern könnte, er sei dafür verantwortlich, dass so etwas nie wieder passiere. Sie fordert unter anderem einen Ausbau des Grabensystems und der Durchlässe, die Einrichtung einer Notfall-Pumpenstation, einen Notfallplan für solche Situationen sowie keine Duldung von Bibern, die die Durchlässe mit Ästen verstopfen. Letzteres ist lange bekannt, darüber hatte die MAZ bereits aus Bärenklau berichtet.

Bürgermeister Peter Leys wies auf MAZ-Nachfrage auf die Sondersituationen hin. Es sei in vier Wochen so viel Regen gefallen wie sonst im ganzen Jahr. So viel Wasser könnten die Gräben in der kurzen Zeit nicht bewältigen. Die Verwaltung sei dennoch dabei, das Problem der Wassermassen in den Gräben zu analysieren. Wirkliche Versprechen könne Leys der Bärenklauerin nicht machen. Er könne ihren Ärger verstehen, aber wenn er sagen würde, er könnte schnell helfen, würde er nicht ehrlich sein, sagte er gestern. Das sei ein grundlegendes Problem, das nicht allein von der Gemeinde gelöst werden könne. Allerdings sollen die Durchlässe überprüft werden, Rohre könnten eventuell durch größere ersetzt werden.
Peter Leys sagte aber auch, dass selbst breitere Gräben das Problem bei solchen lang anhaltenden Starkregenfällen nicht lösen könnten. Das Wasser müsse erst mal dorthin kommen. Demnächst will er Angela Richter noch persönlich eine Antwort zukommen lassen.


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