Nuhr dran glauben

DO 15.06.2017 | 22.45 Uhr | Das Erste

Wenn die ARD eine Themenwoche veranstaltet, dann darf auch immer Dieter Nuhr seinen Senf dazu geben. Nun könnte man ja meinen, dass der Kabarettist sich über das jeweilige Thema lustig macht.
Aber nein, Nuhr meint es ernst, und das ist durchaus spannend!

„Was denkst du?“ hieß die diesjährige ARD-Themenwoche. in „Nuhr dran glauben“, sprach Dieter Nuhr eine Dreiviertelstunde lang über den Glauben. Mal abgesehen davon, dass es sich interessanterweise um eine Sendung handelt, in der nichts anderes passiert, als dass da jemand steht und erzählt – was er zu sagen hatte, war durchaus tiefschürfend und bemerkenswert.

Gerade wird darüber diskutiert, warum die Glaubensanhänger des Islams nicht gegen die vielen Verbrechen demonstrieren, die angeblich im Namen des Islam verübt werden.
Völlig unlustig, aber sehr wahr, erzählte Nuhr davon, dass es es ihn einerseits wurmt, wenn er auf Verbrechen angesprochen wird, die die Deutschen im Zweiten Weltkrieg verübt haben. Andererseits, dass er das aber auch nachvollziehen könne.
Ähnlich sei das beim Islam. Es gebe die überwiegende Zahl der Islamgläubigen, die ein normales Leben führen. Aber Nuhr machte auch darauf aufmerksam, dass eben in vielen islamischen Ländern Krieg geführt werde. Dass es Unruhen gibt, dessen Ursprung irgndwo im Islam zu finden seien. Und dass es merkwürdig sei, dass, wenn man das so betont, gleich als Rechts betitelt werde.

Es war irgendwie Kabarett, aber eigentlich war es eine Ansprache. Es waren Gedanken eines Mannes, und denen zu folgen – und darüber nachzudenken, vielleicht anderer Meinung zu sein -, das war mal wieder ein interessantes Selbstexperiment. Gut, dass es noch Fernsehen zum Nachdenken gibt. Oder die zum Beginn einer Debatte führen können.


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