Eurovision Song Contest 2017

SA 13.05.2017 | 21.00 Uhr | Das Erste

Hach, das hat ja nun niemand, also wirklich niemand erwartet. Zwar nicht Letzter, aber Vorletzter. Beim Eurovision Song Contest 2017 ist Deutschland einmal mehr baden gegangen, und beim NDR tut man so, als sei man davon kalt erwischt worden. Kommentator Peter Urban versteht die Welt nicht mehr, wo doch 69 Prozent der Deutschen für Levinas Song gevotet haben und…

Moment mal.
Warum reden wir eigentlich ausschließlich über uns? Als die Show gelaufen ist, wurde ausschließlich über Deutschland geredet. Typisch: Erst mal ich ich ich. Dass es einen Sieger gibt, dass Portugal der Gewinner ist, das hätte man gern mal irgendwann am Beginn der nachfolgenden „Grand Prix Party“ honorieren können. Aber nichts davon – stattdessen das Keiner-wählt-uns-Geheule. Und das Wir-verstehen-das-gar-nicht-Genöle.

Aber zurück zu uns.
Beim NDR ist man also, ähm, überrascht, dass wir 25. geworden sind.
Allerdings ist man öffentlich nur beim NDR überrascht.
Immerhin ist Levinas Song (wie hieß er noch gleich?) nicht mal in Deutschland ein Hit gewesen. Der deutsche Vorentscheid hatte miese Einschaltquoten. Die Deutschen haben treffsicher das schlechtere Lied gewählt (aber es waren ja nicht so viele). Die Live-Performance war erschütternd lahm. Ein grau-weißes Bühnenbild vor grau-weißer Sängerin, die so rumsteht. Ein schlimm ödes Bühnenbild, das nicht mal kaschiert, dass wir nur einen durchschnittlichen Song haben.

Es wird dringend Zeit, dass sich neue Leute um den Eurovision Song Contest kümmern. Der NDR sollte es jetzt mal sein lassen. Es müssen neue Leute her. Die den ESC auch vorher wieder in Deutschland zum Event machen. Die wirklich gute Songs finden (und die müssen natürlich auch erst mal eingereicht werden). Die ganz allgemein frischen Wind reinbringen. Dazu gehören auch die drögen Ansagen von Kommentator Peter Urban. 20 Jahre reichen.
Levina hat mit Ansage verloren, nur der NDR hat diese Ansage nicht gehört – oder die Leute wollten sie nicht hören.
Wie schon 2016.

Ansonsten war aber auch Spanien zurecht Letzter. Der Song war schwach, der Sänger erst recht – und so stand auch bei mir die 26 auf dem Stimmzettel.
Belgien hat definitiv den besten Song 2017 abgeliefert – konnte aber nicht mit der Performance auf der Bühne überzeugen. Blanche kam einfach nicht gut rüber.
Dass Österreich von den Zuschauern nicht einen einzigen Punkt (und damit weniger als Levina) bekommen hat, ist auch merkwürdig – ein toller Song!
Erfrischend kam Rumänien mit seiner Jodel-Nummer daher – und kam damit auf einen guten 7. Platz. Ein schöner Erfolg.

Kleiner Zwischenfall am Rande: Beim Auftritt von Jamala in der (eher lahmen) Pausenshow stürmte ein Typ auf die Bühne, der seinen blanken Hintern zeigte und daraufhin rüde von der Bühne gezogen wurde (es gab keine Verhandlungsbasis). Aber da muss Kommentator Peter Urban gerade auf dem Klo gewesen sein, denn dieses Ereignis blieb komplett unkommentiert. Wenn man den Urban nur einmal braucht…

Fast ein bisschen untergegangen ist der traurige Abschied von Israel: Weil der übertragende Sender dicht macht, kann das Land wohl nicht mehr am ESC teilnehmen – nach 44 Jahren.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Eurovision Song Contest 2017“

  1. […] es in den vergangenen Jahren für Deutschland beim Eurovision Song Contest, nun ja, nicht so doll lief, sollte in diesem Jahr alles anders werden. Ganz anders, und vielleicht sogar ja auch erfolgreich […]

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