extra 3: Nazi-Schlampe

MO 01.05.2017 | 21.45 Uhr | one

Bei der AfD ist man empört. Sehr, sehr empört. Weil man sie politisch verdammt unkorrekt behandelt hat. Und sie beleidigt hat. Sehr, sehr beleidigt hat.

Es passierte am Donnerstag bei „extra 3“ im Ersten (die Wiederholung lief am Montagabend bei one). In der Satiresendung lief der Ausschnitt aus einer Rede der AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel. „Die politische Korrektheit gehört auf den Müllhaufen der Geschichte“, sagte sie darin. Und „extra 3“-Moderator Christian Ehring erwiderte daraufhin: „Jawoll, lasst uns alle unkorrekt sein. Da hat die Nazi-Schlampe doch recht.“
Satire, ganz eindeutig.
Ja, ein bisschen plump. Ich bin ein wenig zusammengezuckt, am Anfang. Aber Ehring hat in diesem Zusammenhang den Gedanken eben weitergesponnen und es Frau Weidel gezeigt, wie es klingt, wenn man politisch unkorrekt ist.
Satire muss – und das ist ja nun wirklich nicht neu – nicht jedem gefallen. Nicht jeder muss sie gut finden. Nicht jeden Geschmack muss sie treffen. Es ist dennoch Satire.

Die AfD möchte die politische Korrektheit jedenfalls wieder vom Müllhaufen runtersammeln. Oder sie will die Unkorrektheit ausschließlich für sich.
Auf jeden Fall ist es ein gefundenes Fressen für die Populisten: Denn wieder können sie den Kampf aufnehmen gegen das Öffentlich-Rechtliche Fernsehen und gegen den – AfD-O-Ton – „GEZ-Primitivling“ aufnehmen und ihren Fans Futter bieten. und so tun, als würde der NDR in „extra 3“ nur gegen die AfD hetzen. Dabei bekommen in der Satiresendung alle Parteien ihr Fett weg.
Da ist es dann auch zweitrangig, dass sich die Partei wie ein Fähnchen im Wind dreht und ihre eigenen Reden manchmal ganz schnell wieder selbst außer Kraft gesetzt werden.


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