Katja Lange-Müller: Drehtür

Mal kurz tief durchatmen.

Asta ist in Rente. Sie ist jetzt 65, sie war viele Jahre im Dienst internationaler Hilfsorganisationen tätig – in Nicaragua. Dann haben ihr Kollegen ein One-Way-Ticket nach München geschenkt.
Eigentlich kommt Asta aus Berlin, aber bis Berlin hat das gesammelte Geld nicht gereicht, sagten jedenfalls die Kollegen, die sie loswerden wollten.
Nun steht sie in München auf dem Flughafen, quasi vor der Drehtür. Sie beobachtet die Leute und Begebenheiten und erinnert sich. Oder spinnt sich irgendwelche Geschichten aus.

Asta steht offenbar Ewigkeiten ratlos vor der Drehtür des Flughafens rum. Einerseits ein interessanter Gedanke, einen ganzen Roman aus einer Situation heraus zu beschreiben. Andererseits wirkt es ein wenig seltsam, weil es eigentlich nicht wirklich Gründe gibt, was sie denn da will. Oder warum sie nicht gleich weiterfliegt oder was überhaupt da ihr Anliegen ist.
Das Buch beginnt interessant, mit Wortspielen, dann verläuft sich aber alles in wahllos erzählten kleinen Geschichten. Das Buch von Katja Lange-Müller ist eine Anreihung von Anekdoten, die aber gemeinsam betrachtet irgendwie nicht interessant sind.
Die Beschreibung auf dem Cover lässt vermuten, dass man ihre Lebensgeschichte erfährt. So ganz ist es das aber nicht, und es ist in der Gesamtheit leider nie packend.
Mehr und mehr überfliegt man die Zeilen, mehr und mehr verschwimmt alles, und am Ende… nun ja.

Katja Lange-Müller: Drehtür
Kiepenheuer & Witsch, 216 Seiten
2/10


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