Da weht ein Hauch von Diskriminierung

Als am Montagvormittag die Autorin Usch Luhn in der Bibliothek in Bötzow ihr Buch „Die Pfotenbande“ vorstellte, da saßen nur Mädchen vor ihr. Ein Zufall? Nein, flüsterte die Bibliothekarin Claudia Adler. Das sei vorher so entschieden worden. Denn in dem Buch gehe es um Tiere – in diesem Fall um Hunde. Das sei eher ein Mädchenthema.

Die naheliegende Frage: Was machen denn die Jungs in dieser Zeit? Schlichte Antwort: Sie haben Mathe.
Kann man so machen. Man kann sich aber auch darüber wundern.

In Vehlefanz durften zwei Stunden vorher bei der gleichen Lesung die Jungs mit dabei sein. Völlig zu recht: Denn warum sollten sich Jungs in der 4. Klasse nicht für Geschichten interessieren, in denen Hunde und Freundschaft eine Rolle spielen?
Und warum werden sie für das Jungs-Sein damit bestraft, stattdessen Mathematik zu pauken, während die Mädels einen netten Vormittag haben? Wenigstens eine „Gegenlesung“ hätte es dann geben können. So wehte durch Bötzow ein ganz leichter Hauch von Diskriminierung.


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