Der digitale Modellbahn-Steuermann

Hans-Jürgen Passlack kümmert sich in Kremmen darum, dass auf den Vereinsanlagen alles rund läuft

MAZ Oberhavel, 21.4.2017

Kremmen.
Die neueste Errungenschaft auf der Kremmener Modelleisenbahnplatte: Ein Zug, bei dem auf einem offenen Waggon eine Kamera befestigt ist. Auf einem kleinen Monitor können die Fahrten nun live beobachtet werden.
Hans-Jürgen Passlack beobachtet genau, was auf dem Monitor zu sehen ist. Der 64-Jährige aus Schwante ist seit zwei Jahren im Modelleisenbahnverein in Kremmen aktiv, der seine Räume in der Ruppiner Straße 60 hat. Auch zu Hause hat Passlack eine Modelleisenbahn, und in Kremmen kam er einst zum „Tag der offenen Tür“. „Beruflich hatte ich nicht mehr so viel zu tun, ich hatte Freiräume, und ich dachte, hier kann ich mich mit den anderen austauschen und Erfahrungen einbringen.“ Er konnte und kann es immer noch.
In Kremmen kümmert sich Hans-Jürgen Passlack vor allem um den Bereich der digitalen Steuerung. „Die Anlage wurde noch händisch betrieben“, erzählt er. Nach und nach ist die Anlage umgestellt worden, inzwischen läuft alles automatisch mit entsprechenden Programmen.

Seit einiger Zeit hat der Verein eine zweite Anlage. „Aber vernünftige Zugfahrten waren dort nicht möglich“, erzählt der Schwantener Modellbahnfan. „Wir mussten daran arbeiten, einen guten Fahrbetrieb hinzubekommen. Wir haben Gleise entdeckt, die so nicht funktionierten, da waren Sackgassen eingebaut.“
Zu Hause arbeitete er an einer neuen Gleisplanung. „Das finde ich sehr spannend, das Hobby betreibe ich seit meiner Kindheit“, sagte der 64-Jährige. Ihn reizen die technischen Problemstellungen, aber auch das Kreative an den Anlagen, also der Landschaftsbau oder witzige Geschichten.

Momentan überlegen die Vereinsmitglieder, die Anlage im oberen Stockwerk komplett umzubauen. „Wir versuchen rauszukriegen, ob wir das wirklich wollen und was die Konsequenzen wären. Wir haben alle viele Erfahrungen mit solchen Anlagen, und die wollen wir in eine überarbeitete Anlage einbringen.“ Es sei auch nicht unüblich, dass Modellbahner ihre Anlagen komplett ab- und wieder aufbauen.
„Die große Aufgabe fehlt uns gerade ein bisschen“, gibt der Vereinschef Peter Kähler in dem Zusammenhang zu. „Und das wäre als Aufgabe ganz interessant.“

Momentan kommen sieben Jugendliche regelmäßig in den Verein, insgesamt hat er 24 Mitglieder, davon sind zwölf aktiv. Nachwuchs zu finden sei das größte Problem, sagt Hans-Jürgen Passlack.
Der Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik hat schon versucht, auch die eigenen Kinder für die Modellbahn zu begeistern. „Das ist mir bis jetzt noch nicht gelungen“, sagt er. „Aber vielleicht kommt das ja später noch.“


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