Zu guter Letzt

Wenn wir mal sterben – wie wird eigentlich unser Nachruf aussehen? Wird uns irgendjemand nachtrauern? Wird gut über uns gesprochen?
Diese Fragen stellt sich auch Harriet Lauler (Shirley MacLaine). Die einst erfolgreiche Geschäftsfrau ist in Rente – und sie langweilt sich sehr. Sie hat nichts zu tun, immer motzt sie nur rum.
Sie engagiert die junge Journalistin Anne (Amanda Seyfried), die für sie ihren Nachruf schreiben soll – natürlich noch vor ihrem Tod. Es gibt dabei nur ein Problem: Alle Leute, die Anne anspricht, wollen von Harriet nichts mehr wissen. Alle hassen sie, alle sind sie genervt. So wird das nichts mit dem Nachruf.
Das sieht dann auch Harriet ein, und sie beschließt, dass es zeit wird, ihrem Lebenslauf einige positive Aspekte hinzuzufügen.

Es scheint, als ob Harriet plötzlich nur gutmütig wird, um ihren Lebenslauf frisieren zu können. Die kratzbürstige Alte ändert sich dann aber irgendwie auch wirklich. Davon erzählt „Zu guter Letzt“. Wie die Seniorin neue Aufgaben sucht und neue Freunde. Ihr und den anderen dabei zuzusehen, ist interessant und stellenweise rührend.
Allerdings braucht der Film eine Weile, bis sich die eigentliche Geschichte entfaltet. Das erste Drittel ist merkwürdig langsam erzählt. Irgendwie passt das zwar, weil es auch Harriets Lethargie darstellt, aber ein bisschen weniger behäbig hätte es schon sein können. Später ändert sich das aber – da wandelt sich der Film fast schon zum Buddymovie.
Shirley MacLaine (mit der tollen Synchronstimme von Judy Winter) spielt die zunächst strenge, gemeine Alte mit Hingabe. Schon wegen ihr lohnt sich der Gang ins Kino.

Zu guter Letzt
USA 2016, Regie: Mark Pellington
Tobis, 108 Minuten, ab 0
7/10


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