Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei: FKK-Alarm für Semir

DO 06.04.2017 | 20.15 Uhr | RTL

Ich habe irgendwo gelesen, dass „Alarm für Cobra 11“ Kult sein soll. Immerhin ist am Donnerstagabend bei RTL die 30. (!) Staffel mit allerdings nur sieben neuen Folgen angelaufen. Sie spielte auf Rügen – was auch in der Ostsee-Zeitung ein Thema war. Also ein Grund, mal einzuschalten. Um festzustellen, was für ein dämlicher Müll da doch ist.

Die Folge „FKK-Alarm für Semir“ war eine Abfolge peinlicher Klischees. Da gibt es Semir, einen deutsch-türkischen Polizisten. Er ist völlig überdreht, ein Macho, und er spricht wie in einem Slapstickfilm. Er ist mit seiner sympathischen Frau (Was die wohl an dem findet?) unterwegs nach Rügen. Das erste Mal im Osten (Na, Bravo!) und sich drüber lustig machend, dass Ossis nach fast 30 Jahren Wende und Freiheit im Osten Urlaub machen würden (Wer schreibt so was in ein Drehbuch? Oder anders: Wer redet heute noch so einen Schwachsinn?). Um es noch schlimmer zu machen, landeten sie auf einem FKK-Zeltplatz in Thiessow. Findet Semir natürlich voll doof (Ja, die Drehbuchautoren mussten das FKK-Ossi-Klischee bedienen).
Dieser Semir ist hochgradig anstrengend und unsympathisch – keineswegs eine Serienfigur, die man irgendwie gut finden könnte. Noch dazu mies gespielt.

Bevor Semir mit seinem riesigen Wohnmobil aber auf Rügen ankam, gab es gleich – weil: Es ist ja die Autobahnpolizei – eine Verfolgungsjagd. Sie endete auf dem alten Rügendamm. Da es für den Schnitt und das Bild aber besser war, raste Semir nicht Richtung Insel, sondern von der Insel runter. Merkt ja eh keiner. Und sieht – wie gesagt – besser aus.
Später gab es noch eine Verfolgungsjagd mit dem Trabi, und per Rampe flog die Rennpappe – au weia! – über den Rasenden Roland hinweg – und kam natürlich fahrtüchtig wieder auf der Straße an.
Ja, natüüürlich.
Dem Rasenden Roland hat man bei RTL übrigens ein anderes Pfeifgeräusch gegeben, er klang im Film nun wie eine der Züge, die in der amerikanischen Prärie unterwegs waren. Was natürlich besonders bekloppt ist, da der historische Rügen-Zug ja im wahren Leben sehr prägnante Geräusche macht, die jeder Rügen-Tourist kennt.

Aber wurscht. Die ganze Story um irgendwelche bösen Leute, die irgendwas an irgendeiner Gasleitung gemacht haben, war eh für die Tonne.
Sicherlich, „Alarm für Cobra 11“ soll nichts anderes als Unterhaltung sein. Aber wenn es doch wenigstens gute Unterhaltung wäre. So ist es nur eine Anreihung von Plattitüden, Klischees und Beklopptheiten.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert