Paula Fürstenberg: Familie der geflügelten Tiger

Ihre Mutter hätte gern gesehen, dass sie studiert. Stattdessen aber ist Paula nach dem Abi in der Uckermark nach Berlin gezogen und macht dort eine Ausbildung als Straßenbahnfahrerin.
Ihren Vater Jens kennt Paula nicht. Sie weiß nur, dass er am 4. Oktober 1989 aus der DDR geflüchtet ist.
Aber ist das wirklich so? Denn ihr Vater meldet sich eines Tages bei ihr, sie lernt ihn kennen, er liegt in einer Klinik – um zu sterben. Er ist todkrank. Es bleibt also nicht viel Zeit, um herauszufinden, was damals war.
Dass er damals rübergemacht ist – das jedenfalls scheint eventuell doch nicht so gewesen zu sein. Johanna begibt sich auf Spurensuche – was schwierig ist, wenn man die DDR nie erlebt hat.

Was ist damals passiert? Und inwiefern spielte die Politik der DDR eine Rolle? Was ist damals in der Familie passiert, und wie steht es heute um die Familie?
Das alles sind Fragen, die Paula Fürstenberg, in ihrem Roman „Familie der geflügelten Tiger“ beantworten will. Sie beschreibt eine zerrüttete Familie in einem zerrütteten Land. Wobei die Frage zu klären ist, ob das zerrüttete Land mit der Familie überhaupt etwas zu tun hat.
Die Autorin verwebt das auf recht interessante Weise mit den Ansichten Berlins. Johanna fährt die Tram und macht sich Gedanken: Wie sah Berlin damals aus, was hat sich verändert.
Ein schöner, leicht zu lesender Roman mit nachdenklichen, rührenden und auch humorvollen Momenten.

Paula Fürstenberg: Familie der geflügelten Tiger
Kiepenheuer & Witsch, 239 Seiten
7/10


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