Charité

DI 21.03.2017 | 20.15 Uhr | Das Erste

Was ist vorher wieder geschwärmt worden. Die Medienkritik hat sich fast einhellig in den ARD-Sechsteiler verliebt, und wir haben erfahren, dass es die beste Serie aus Deutschland seit langem sein soll: „Charité“. Und natürlich ist bereits der Vergleich zu anderen Serien aus dem Ausland gezogen worden.
Am Dienstagabend liefen im Ersten die Folgen 1 und 2. In der Serie geht es um das berühmte Berliner Krankenhaus rund um das Jahr 1888. Eine Zeit, in der die Charité noch ohne Strom auskommen musste und nach neuen Behandlungsmethoden gesucht worden ist. Robert Koch forschte, und alles war total historisch.

Mal abgesehen davon, dass ich mit Historiendramen nicht all zu viel anfangen kann. Aber ich nehme den Schauspielern ihr Schauspiel nicht ab. Wenn ich den Eindruck habe, dass da Schauspieler ihren Text wie im Theater aufsagen, und das auch noch in akkuraten historischen Kostümen – dann sind es eben nur Darsteller und es sind eben nur Kostüme. Ich habe nie das Gefühl, wirklich in die damalige Zeit abtauchen zu können.
Es wirkt einfach nur angestrengt, wenn Darsteller versuchen, wie damals zu sprechen. Es wirkt verkrampft. Hinzu kommt, dass ich den Eindruck habe, dass man in Deutschland noch nicht mit dem hochauflösenden Bild klar kommt. Die HD-Schminke sieht eben aus wie HD-Schminke. Man sieht, dass die Leute Wasweißich im Gesicht tragen.

Und so fand ich „Charité“ nicht nur inhaltlich etwas lahm (die Doku danach war ungleich interessanter), sondern handwerklich einfach nicht gut.
Eine Event-Serie? Na ja, eben doch nur Dienstagabend-Primetime im Ersten. Nächste Woche dann wieder „In aller Freundschaft“.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Charité“

  1. ThomasS

    Das war halt der übliche Geschichtsunterricht nach Degeto-Art. 🙁

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