Ab 21. März ist er der neue Chef in Kremmen

Sebastian Busse ist bald Bürgermeister. Nervös ist er nicht, aber er hat Respekt vor der neuen Aufgabe

MAZ Oranienburg, 11.3.2017

Kremmen.
Und? Nervös? Sebastian Busse lächelt ein wenig und überlegt kurz. „Ich sage immer Nein, weil ich ja eigentlich schon mittendrin stecke“, meint er dann. „Aber ich habe eben auch Respekt vor der neuen Arbeit, von der ich noch nicht in jedem Punkt genau weiß, was da auf mich zukommt.“ Er freue sich aber riesig auf seinen neuen Job, sagt er ebenfalls. „Wegen mir hätte es auch schon am 1. Januar losgehen können.“
Am 21. März aber ist es erst so weit. Dann ist Sebastian Busse (37) der neue Bürgermeister von Kremmen. Der CDU-Mann ging Ende November 2016 als Sieger der Stichwahl hervor, bei der er gegen Eckhard Koop angetreten war. Busse wird Klaus-Jürgen Sasse ablösen, der nach fast einem Vierteljahrhundert den Chefsessel im Rathaus räumen muss. Zu diesem Zeitpunkt ist Busse dann auch nicht mehr Ortsvorsteher in Staffelde. Dort muss der dann zweiköpfige Ortsbeirat neu wählen.

Zum Jahresende kündigte Busse seinen Job als Werkstoffprüfer und ist seitdem in Kremmen und in den Ortsteilen unterwegs, um sich vorzustellen – allerdings: ein unbekannter ist er ja nicht – und um überall schon mal reinzuschnuppern. Er war in den Kitas, in den Schulen, in der Schulküche, beim Wirtschaftshof. „In den Kitas läuft es besser, als ich dachte“, sagt Sebastian Busse. „Aber jede Einrichtung ist anders, nicht jede Kita arbeitet wie die andere. Daran werden wir arbeiten, das Grundprinzip muss überall gleich sein.“

In der Beetzer Grundschule erlebte er eine interessante Unterrichtsstunde, denn die Kinder hatten ihn dorthin eingeladen. „Wir haben 90 Minuten Politische Bildung gemacht“, erzählt der Staffelder. „Ich könnte mir vorstellen, einmal im Jahr in die 6. Klassen zu gehen und dort etwas zu erzählen.“

Die Menschen seien ihm in den vergangenen Wochen positiv entgegengetreten, auch im Rathaus, seinem künftigen Hauptarbeitsort. „Es werden nach jetzigem Stand auch alle Mitarbeiter in der Verwaltung bleiben.“ Er müsse sich Vertrauen erarbeiten, aber auch andersrum müsse das so funktionieren.

Im Rathaus wäre er auch schon vor dem 21. März gern öfter gewesen. „Aber ich hatte das Gefühl, dass es von oberster Stelle nicht gewollt war“, sagt Sebastian Busse. Bei gewissen Terminen sei er zwar im Rathaus dabei, er erhalte aber noch nicht alle Infos.
Was am 21. März genau passieren wird, weiß er – bis auf den Fakt, dass es sein erster Arbeitstag ist – noch nicht. „Ich lasse es auf mich zukommen.“ Zum Jahresempfang am 16. März wird es sicherlich dazu ein paar Worte geben, die nächste Stadtverordnetenversammlung ist auf den 6. April vorgezogen. „Da werde ich sicherlich auch eine Art Grußwort sprechen.“

Es liegt einiges an in Kremmen. Die Kitasatzung soll nun endlich überarbeitet werden. Im Jugendclub gibt es Probleme, die Lösungen erfordern. Die Ortsdurchfahrt in Groß-Ziethen: „Da muss was passieren.“ Die weitere Planung für ein neues Feuerwehrdepot stehen an. Die Klubhaus-Sanierung und ein entsprechendes Konzept. Außerdem der Komplex Wohnungen und Wohngebiete.

Er wird viel zu tun haben, mehr noch als jetzt schon. Wie also wird sich das auf die Person Sebastian Busse auswirken? „Da denke ich wirklich drüber nach“, sagt er. „So eine Position wird einen wohl verändern, aber ich möchte auf jeden Fall meine Ehrlichkeit behalten, ich will weiter offen sein und nicht in eine Politikverdrossenheit geraten.“ Zwei neue Anzüge hat er sich schon gekauft. „Das gehört dazu.“ Aber er müsse sich auch drüber klar werden, dass er nun noch mehr unter Beobachtung stehe.
Die Spaziergänge mit dem Hund, das Fußballtraining mit den Kindern – wenn es die Zeit erlaube, wolle er das weiter machen. „Ein bisschen Ablenkung muss einfach sein.“


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