Eröffnungskonzert Pierre Boulez Saal

SO 05.03.2017 | 23.45 Uhr | arte

Es gibt Momente, da sitzt man einfach nur da, starrt auf den Fernseher und lauscht. Und staunt. Und lässt sich treiben in einer Welle der Faszinationen..
Der Kultursender arte zeigte am Sonntag das Eröffnungskonzert des neuen Pierre-Boulez-Saals in Berlin. Wie schon bei der Eröffnung der Hamburger Elbphilharmonie war auch dies wieder ein Konzert der Extraklasse. Nur dass es sich hier um einen Kammermusiksaal handelt, wo man nicht jeden kleinen Huster hört.

Als das Pierre-Boulez-Ensemble ein Stück des Saal-Namensgebers spielten, „Sur Incises“, bot sich dem Zuschauer ein fesselndes Schauspiel. Da stehen oder sitzen die Musiker an ihren Instrumenten und hängen an ihren Noten. Das müssen sie auch, denn das, was sie da spielen, sind weniger Melodien. Es sind Klangkunstwerke. Zusammengestückelte Melodien, Bruchteile irgendwelcher Strophen. Die Harfe wabert, das Xylofon gibt hier und da Töne von sich, dazu Klaviergeklimper. Vorne steht Daniel Barenboim und dirigiert – wenn ich auch nicht genau erkenne, was er dirigiert. Es sieht nicht passend aus, ist es aber ziemlich sicher.
Das könnte irgendwie irre sein, für manche Ohren wohl auch bekloppt. Ich fand es großartig, und ich finde es wahnsinnig spannend, den Musikern bei solchen unfassbar schwierigen Stücken zuzusehen.

Lief bei arte übrigens um 23.45 Uhr – und ausnahmsweise gibt’s kein Gemoser wegen der Sendezeit – es ist die perfekte Musik für die Nacht. Für die Zeit, wenn es draußen dunkel und ruhig ist.


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