Fredrik T. Olsson: Das Netz

Das öffentliche Leben steht still. Stundenlang. Stromausfall in Stockholm, und offenbar in großen Teilen von Schweden. In der Dunkelheit bricht das Chaos aus. Es dauert Stunden, bis die Lichter wieder angehen. Aber es kommt noch schlimmer: Überall auf der Welt werden Atomkraftwerke attackiert, und es droht eine Katastrophe.
Schwedens Regierung hat auch gleich einen Schuldigen ausgemacht: William Sandberg. Er aber ist sich keiner Schuld bewusst. Er war zum Zeitpunkt des Blackout auf einem großen Bahnhof – weil er dorthin bestellt worden ist. Von wem und worum es bei dem Treffen gehen sollte – es ist unklar.
William flieht. Er will den wahren Schuldigen finden. Aber bald muss er feststellen, dass er auf irgendeine Art eben doch mit den Ereignissen zu tun hat.

Der schwedische Autor Fredrik T. Olsson hat an sich eine spannende Idee gehabt. Auf sehr spannende Weise beschreibt er die Minuten des großen Blackouts. Die geheimnisumwobenen Momente und Ereignisse. Die Minuten der Szenen, die sich am Bahnhof abspielen. Auf den Straßen der Stadt. Und auch danach, als Sandberg festgenommen und verhört wird, verfolgt man als Leser das Geschehen noch gespannt. Zumal es sehr fesselnd aufgeschrieben ist.
Dann aber zerfranst sich das Ganze. Die Handlung wird unendlich in die Länge gezogen, zwischendurch verliert man auch ein wenig den Überblick, wer da mit wem und wo und warum unterwegs ist. Die Auflösung wirkt irgendwie, nun ja, unfreiwillig komisch und ist dann leider ziemlich enttäuschend.

Fredrik T. Olsson: Das Netz
Piper, 670 Seiten
5/10


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