ZAPPER VOR ORT: Sister Act in Berlin

DI 07.02.2017 | Berlin, Theater des Westens

Erst am Sonntagnachmittag lief im ZDF „Sister Act“ mit Whoopi Goldberg. Ich mag diesen Film sehr, und deshalb habe ich mir ihn seit längerem auch mal wieder angesehen.
Auch, weil ich Tickets für das gleichnamige Musical hatte, zwei Tage später in Berlin. Und klar, ich habe mich darauf gefreut.

„Sister Act“ wird schon seit dem vergangenen Jahr im Berliner „Theater des Westens“ aufgeführt, Ende Februar ist dort jedoch Schluss. Der Saal war am Dienstagabend auch nicht ausverkauft, aber gut gut gefüllt.

Die Story ist bekannt: Deloris van Cartier bekommt zufällig mit, wie in einem Nachtclub ihr Ex-Geliebter einen Mann umbringt. Nun ist sie in Gefahr. Die Polizei lässt sie in einem Kloster unterbringen, wo sie natürlich auffällt und bei der Oberin aneckt. Sie soll im furchtbar schlecht singenden Chor mitmachen – und wird schließlich dessen Leiterin.

Das Musical ist nett, aber das ist dann doch enttäuschend.
Ich habe erst im Nachhinein ein wenig etwas über das Musical gelesen. Hätte ich das vor dem Ticketkauf gemacht – ich hätte verzichtet. Denn das allergrößte Manko ist: Die Songs, die man aus dem Film kennt, werden im Musical nicht gesungen. Musikalisch hat es mit „Sister Act“ rein gar nichts zu tun. Und das ist ärgerlich – fast muss man von Betrug sprechen.
Außerdem hat man ständig das Gefühl, einem Disney-Musical beizuwohnen. Und das ist auch kein Wunder, denn die (neue) Musik stammt von Alan Menken, der die Musik für viele Disney-Filme schrieb. Leider schrieb er für das Musical keinen wirklichen Ohrwurm, der hängen bleibt.
Hinzu kommt, dass die Story Längen hat, dass Nebensächlichkeiten und Nebenpersonen zu langen Einschüben und Liedern aufgeblasen werden.
Hauptdarstellerin Aisata Blackman kann toll singen, hat eine einnehmende Ausstrahlung – aber ihr Schauspiel ist leider mau. Man merkt, dass Deutsch nicht ihre Muttersprache ist, und so spricht sie leider relativ gestelzt und mit wenig Natürlichkeit.

Mehr als „nett“ ist das Musical am Ende dann leider nicht. Und dass es mit dem Film musikalisch (immerhin als Musical!) nichts zu tun hat – also, eigentlich geht so was gar nicht.


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