Die Subway-Falle – Falsche Versprechen des Sandwich-Giganten

MI 08.02.2017 | 20.15 Uhr | zdf info

Das machen Journalisten in Dokumentationen oder Reportagen ja immer gerne: Sie gehen zu einer Firmenzentrale, rufen da den Boss an und sind sehr ärgerlich, wenn er kein Gespräch will. Das soll dem Zuschauer sagen: Seht her, was für eine böse Firma, was für ein böser Chef. Aber ganz so doof ist der Zuschauer ja (meistens) nicht, und er sieht, dass es ja eigentlich völlig klar ist, dass das so läuft. Ohne Termin einfach mal irgendwohin zu rennen, bringt ja meistens nicht.

Auf zdf info lief am Mittwochabend eine Doku über den Fastfood-Giganten Subway. Da läuft nämlich offenbar einiges falsch, dafür hätte die dort agierende Journalistin auch nicht solche plakativen Aktionen starten müssen.
Der Film deckte auf, dass Subway extrem viel Geld macht – weniger mit den Sandwiches. Die Subway-Läden sind nämlich alles Franchise-Nehmer. Heißt: Subway betreibt sie nirgendwo selbst. Sondern Unternehmer kaufen die Lizenz und legen dann los. Und das lässt sich Subway, so die Doku, teuer bezahlen. Teurer als andere Fastfood-Giganten. Auch, wenn die Unternehmer daran zugrunde gehen. Und in Sachen Steuern – nun ja. Da bekleckert sich Subway auch nicht mit Ruhm.

Und das Image, dass Subway so gesund ist? Ist natürlich auch Unsinn. Der Fastfood-Gigant wirbt mit seinen kalorienarmen Speisen, dabei sind die meisten Sandwiches alles andere als schlankmachend.
Wobei man die Leute auch da für leicht blöd hält. Denn natürlich ist es so, dass nur die vegetarischen Sandwiches gut für die Figur sind. Dass andere Brote, andere Beläge, andere Soßen Kalorienbomben sind – mit ein bisschen Nachdenken kann man da auch alleine drauf kommen.

Auch bei Subway glänzt also nicht alles. Das Problem ist nur: Gerade wenn man an die Steuern und die unschönen Umstände der Lizenznehmer denkt – was soll man als Kunde machen? Boykottieren schädigt vor allem die Betreiber der Läden vor Ort. Aber welche Möglichkeiten hat man denn sonst als Kunde. Damit wird man als Zuschauer dann doch ein wenig alleine gelassen.
Aber vermutlich richtete sich die Doku aus Frankreich ja vor allem an potenzielle Interessenten, die einen Subway-Laden eröffnen wollten – mit der Botschaft: tut es nicht.


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