Fröhliches aus Schafswolle

Ulrike Gordian aus Bärenklau strickt und filzt – so entstehen Drachen, Schneemänner, kleine Mäuse und vieles mehr

MAZ Oranienburg, 17.1.2017

Bärenklau.
Der Drache ist das kleine Meisterwerk von Ulrike Gordian. Daran hat sie richtig lange gearbeitet, und deshalb ist er auch unverkäuflich. Aber in ihrem Wohnzimmer in Bärenklau hat sie noch mehr: kleine Pinguine, lachende Schneemänner, einen Frosch – alles aus Schafswolle und alle gefilzt.

Vor fünf Jahren hat die 59-Jährige ihr Hobby entdeckt. „Wir hatten schon immer Schafe, und es tat mir um die Wolle leid“, erzählt sie. Sie wollte gern spinnen lernen und es sich beibringen lassen. Später kam ihr noch die Idee, auch zu filzen.

Unter dem Namen „Bärwollinchen“ (Bär steht für Bärenklau) verkauft sie ihre handwerklichen Kleinode auf Märkten in der Region. Beim „Artvent“ in Oranienburg oder beim Bärenklauer Erntefest. „Die Leute wissen oft gar nicht, wie viel Arbeit dahinter steckt.“ Deshalb setzt sie sich auf diesen Märkten auch immer hin und filzt. Um zu zeigen, wie die kleinen Igel oder Mäuse entstanden sind.

Aber wie wird denn eigentlich gefilzt? Ulrike Gordian nimmt Schafswolle, knüllt sie ein wenig zusammen und nimmt eine Nadel. „An der Nadel sind lauer Widerhaken.“ Damit sticht sie immer wieder in die Wolle rein und schiebt sie so zusammen. Die Wolle wird fester, und je nachdem an welchen Stellen sie sticht, entstehen so auch die kleinen Figürchen. Es sind unzählige, die in den vergangenen Jahren so entstanden sind.
Für eine kleine Figur braucht die Bärenklauerin gute sechs Stunden. Für größere auch schon mal vier Wochen. Da steckt viel Zeit drin, so die Hausfrau. „Wenn ich nicht filze, dann spinne ich. Wenn ich nicht spinne, dann stricke ich“, erzählt sie. Taschen hat sie auch in ihrem Wohnzimmer zu hängen, ebenso Schals oder einen Poncho. Darunter sind auch Auftragsarbeiten.
Neuerdings stellt sie auch Schlüsselanhänger her. Die Vorteile ihrer kleinen Figuren sind dabei, dass sie sehr leicht, aber dennoch fest sind. Gerade die kleinen Figuren sind es, die sich auf den Märkten recht gut verkaufen lassen. „Ich glaube, ich könnte viel mehr verkaufen, aber ich komme ja nicht hinterher damit, die Figuren zu filzen.“

Schon jetzt bereitet sie sich auf den ersten Markt im Frühling vor. Und ihr Traum: „Eine Eule, die auf einem Buch sitzt. Das habe ich mal irgendwo als Holzfigur gesehen. Fand ich irre!“

Mehr Infos gibt es im Internet auf Baerwollinchen.jimdo.com.


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