Rayk Anders: Eure Dummheit kotzt mich an – Wie Bullshit unser Land vergiftet

„Eure Dummheit kotzt mich an!“, ruft Rayk Anders regelmäßig in seinem Blog „Armes Deutschland“. Jetzt legt er einige Texte daraus als Buch vor.
Seine These: Geglaubt wird nur, was das eigene Vorurteil bestätigt. Diskussionen mit offenem Ende sind unerwünscht. Gerüchte werden ungeprüft weiterverbreitet, dass es sich manchmal sogar um Falschmeldungen handelt – vielleicht sogar um mutwillig verbreitete – ist scheinbar wurscht.
Rayk Anders sagt, dass Hass und Dummheit sich zu treibenden Kräften unserer Gesellschaft entwickelt, dass Bullshit das Land vergiftet.
Und leider hat er damit nicht unrecht.

In seinem Buch erzählt er von der angeblichen Biolüge. Davon, dass der Atomausstieg ja angeblich ein Fehler sei. Von den Flüchtlingen, die ja gar keine seien. Von den Mainstream-Medien, von lügenden Politikern.
Alles das, was gern von Populisten verbreitet wird und von vielen Leuten gern „konsumiert“ wird.
Rayk Anders schildert die Dinge aus seiner Sicht, und es sind viele kluge Dinge, die er da sagt. Und eigentlich müsste man ja sagen: Anders erzählt viele schlicht logische Dinge, die leider aber viele nicht logisch finden.

Das ist auch ein wenig das Problem so eines Buches: Wer ist seine Zielgruppe? Wer den Bullshit, von dem er schreibt, nicht verfolgt, stimmt dem Autor ja sowieso zu.
Aber was ist mit denen, den den vielen Bullshit glauben? Werden diese Leute Anders‘ Buch lesen? Wollen die sich schon auf dem Cover beschimpfen lassen? Ist das ein wirksames Mittel? Eher nicht.
Das Buch ist stark – aber die Zielgruppenfindung und die Ansprache an die, die das lesen müssten, ist eher schwach.

Rayk Anders: Eure Dummheit kotzt mich an – Wie Bullshit unser Land vergiftet
dtv premium, 205 Seiten
7/10


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Kommentare

4 Antworten zu „Rayk Anders: Eure Dummheit kotzt mich an – Wie Bullshit unser Land vergiftet“

  1. AmazonKunde

    Das Buch deshalb aber nur mit 7 Punkten zu bewerten, finde ich etwas ungerecht. Ich meine, klar. Der Titel richtet sich eindeutig an die von ihm Kritisierten, aber die Zielgruppe bleibt eben bei den Leuten, die auch seine Videos verfolgen. Das macht das Buch aber nicht weniger wert.

  2. RT

    Ja, aber das ist doch das Problem. Wenn die Zielgruppe bei den Leuten bleibt, die seine Videos sehen, ist das eben zu wenig.

  3. AmazonKunde

    Dann dürfte man aber gar kein Buch darüber schreiben, denn, wie du bereits korrekterweise erwähntest, ist die eigentliche Zielgruppe doch gar nicht an einer konstruktiven Diskussion zu dem Thema interessiert.

  4. RT

    Das stimmt. Aber muss man es sich deshalb so verdammt einfach machen und einfach nur die eigene Zielgruppe bedienen, die das ja sowieso so sieht wie der Autor (und da schließe ich mich ja mit ein)? Denn damit erreicht man ja leider auch nichts. Man ist genauso in einer Blase wie die andere Seite.

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