Busse darf Kremmen, Busse darf ackern

Der 37-Jährige von der CDU gewinnt die Stichwahl gegen den parteilosen Eckhard Koop mit 56,9 Prozent der Stimmen – Die Wahlbeteiligung liegt bei 49,57 Prozent

MAZ Oberhavel, 28.11.2016

Kremmen.
Es war 18.40 Uhr, als gestern Abend das Endergebnis über die große Leinwand flimmerte und feststand: Sebastian Busse (CDU) wird neuer Bürgermeister von Kremmen. Der Jubel bei ihm und seinen Anhängern war riesengroß. In der Gaststätte auf dem Spargelhof erklang zu dieser Zeit erst die deutsche Nationalhymne und dann das von Andreas Dalibor gesungene Kremmen-Lied. Dazu: Viele Umarmungen, Glückwünsche und Küsse. Eine kleine historische Stunde.

Der 37-jährige Staffelder setzte sich in der Stichwahl um das Bürgermeister-Amt gegen den parteilosen Eckhard Koop mit 56,9 Prozent der Stimmen durch und wird ab April die Geschicke der Stadt leiten und lenken. Koop hatte 43,1 Prozent.
„Busse kann Kremmen. Busse kann ackern.“ Mit diesen Slogans hatte der Kandidat im Vorfeld für sich geworben. Seit Sonntagabend ist es nun amtlich, und es muss heißen: „Busse darf Kremmen, Busse darf ackern.“ Schon in der ersten Wahlrunde am 6. November hatte sich Busse den Gesamtsieg im Rennen mit Arthur Förster (UWG/LGU), Eckhard Koop (parteilos) und Noch-Amtsinhaber Klaus-Jürgen Sasse (SPD) gesichert. Eine Stichwahl war aber nötig, weil Busse nicht mehr als 50 Prozent der Stimmen abgeholt hatte.

Busses Mutter war eine der ersten, die dem künftigen Bürgermeister gratuliert hatte. „Und meine Frau und meine Kinder, die ich auch bei mir haben wollte“, sagte Sebastian Busse später. Danach stand sein Telefon nicht mehr still, unzählige Nachrichten trafen ein.
Dabei wurde es zwischendurch noch ein wenig spannend, denn zunächst traf das Ergebnis aus Hohenbruch ein, wo Eckhard Koop das Rennen gemacht hatte. In Beetz verlor Busse gegen Koop mit nur einer einzigen Stimme Unterschied.

Ausgelassen war auch CDU-Kreischef Frank Bommert. „Der bisherige Bürgermeister Klaus-Jürgen Sasse hatte ja auch seine guten Seiten, aber jetzt kommt jemand Neues, Frisches ran“, sagte er. „Er wird es anders machen, und er wird es gut machen.“
Freude herrschte auch bei den weiteren Gästen. „Er hat so eine tolle Entwicklung genommen, dass ich gesagt habe, jetzt musst du das machen“, sagte Kathrin Busse-Staufenbiel, die Mutter des neuen Bürgermeisters und Leiterin der Flatower Kita.
„Ich freue mich auf eine weitere gute Zusammenarbeit“, sagte Groß-Ziethens Ortsvorsteherin Astrid Braun. „Ich hoffe, Versprechen werden in Zukunft eingehalten.“
Peter Matschke, der stellvertretende Bürgermeister von Oberkrämer, sagte Sebastian Busse seine Unterstützung zu.

Busse wird zum neuen Jahr seinen Job aufgeben und die ersten drei Monate nutzen, um die Leute und Probleme in den städtischen Einrichtungen kennenzulernen, zu hospitieren, sich einzuarbeiten. Schon Anfang Dezember belegt er ein Verwaltungsamtsseminar.

Eckhard Koop feierte mit seiner Familie zu Hause in Orion – während eines Spielfilms auf dem Fernseher trafen per Smartphone die Ergebnisse ein. „Ich bin enttäuscht, das ist ja klar“, sagte er. „Andererseits: Ich bin Zweiter von Vieren geworden, und ich hatte 500 Stimmen mehr als im ersten Wahlgang. Das ist beachtlich.“ Er hofft, dass Busse nun seine gegebenen Versprechen einhält. Er bleibe ein „aufmerksamer Stadtverordneter.“

(mit Sebastian Morgner)


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