Noch viel mehr als Unterhaltung

Der neue Hyperion-Kulturverein in Hohen Neuendorf steht nicht nur für Events: Junge Leute lernen dort auch das Organisieren und Durchführen

MAZ Oberhavel, 23.11.2016

Hohen Neuendorf.
Wenn die Frage „Wer besiegt Paul?“ in der Hohen Neuendorfer Stadthalle gestellt wird, dann ist das nicht nur spannende Unterhaltung. Dahinter steckt viel mehr. Nämlich eine Mischung aus Kultur, Bildung und Teamgeist. Und ein Verein, der erst am 1. Juli dieses Jahres gegründet worden ist. Es ist der Hyperion-Kulturverein.
„Unser Satzungszweck ist die Kultur- und Jugendförderung“, sagt der Vorstandsvorsitzende Finn Haag (21). Das klingt vielleicht ein bisschen dröge – ist aber durchaus spannend für die, die dabei sind. Und es wollen viele dabei sein, wie Anfang Oktober bei der großen Paul-Spielshow zu sehen war.

Bei Hyperion geht es nicht nur um die bloße Durchführung von Events und kleineren Veranstaltungen. „Sondern auch um die Planung und Organisation“, sagt Paul Aurin. Der 26-jährige Lehrer am Hohen Neuendorfer Marie-Curie-Gymnasium ist nicht nur die Hauptperson der Spielshow, sondern auch Finn Haags Stellvertreter im Verein.
Es gehe im Verein darum, Kinder, Jugendliche und auch Erwachsenen anzuleiten. Wie werden Shows wie „Wer besiegt Paul?“ technisch umgesetzt? Welche Organisation, welche Planungsstrukturen stecken dahinter? All das können die jungen Leute im Verein lernen. „Sie können sich neue Kompetenzen aneignen, und das in vielen Lernfeldern“, ergänzt Finn Haag.

Momentan veranstaltet der neue Hyperion-Kulturverein einmal im Jahr „Wer besiegt Paul?“ in der Stadthalle und alle paar Wochen die „WikiLink-Challenge“ am Marie-Curie-Gymnasium. Es gibt aber weitere Ideen, und dazu gehört nicht nur, eine höhere Frequenz für die Paul-Show. „Der Mehraufwand dafür ist am Ende nicht das Problem“, sagt Paul Aurin. Sehr anstrengend sei immer nur die Phase direkt vor der Show. „Aber klar, wir müssen aufpassen, uns da nicht zu übernehmen.“
Möglich seien in Zukunft auch Poetry-Slam-Abende, weitere Wissensturniere oder das große Suchspiel „Hiding in Berlin“, das voraussichtlich am 10. Dezember wieder mal stattfinden soll. Dort bilden sich Teams, um Paul Aurin irgendwo im Berliner Zentrum zu finden. Der wiederum gibt per Smartphone immer mal wieder Hinweise, wo er sich aufhält.

Der neue Hyperion-Kulturverein geht aus dem Kulturkreis Hohen Neuendorf hervor, der ursprünglich auch die Paul-Show mitorganisierte. „Aber es wurde beschlossen, dass der Kulturkreis das Projekt nicht mehr mit seinen Mitteln stemmen kann“, sagt Paul Aurin. Da sei es insbesondere um die Buchhaltung gegangen. „Deshalb haben wir dann gemeinsam entschieden, diesen neuen Verein zu gründen“, ergänzt Finn Haag.

Momentan hat der Verein selbst sieben Mitglieder. Klingt zunächst wenig, aber diese sieben sind schon ein eingespieltes Team, das viel auf die Beine stellen will und wird. „In erster Linie machen wir unsere Veranstaltungen natürlich für die Zuschauer“, sagt Paul Aurin. „Aber eben auch für das Team.“ Die jungen Mitstreiter würden an Problemen, die dabei immer mal wieder zu bewältigen seien, wachsen. „Das sind wertvolle Erfahrungen, die da jeder von uns machen kann.“
So gab es auch bei der Paul-Show im Oktober einige technische Pannen. „Aus denen lernen wir aber“, sagt Finn Haag. Die Fehler sind ausgewertet worden. „Und man muss ja auch immer sehen: Wir machen das alles ehrenamtlich und nebenher.“


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