DO 22.09.2016 | 20.15 Uhr | ProSieben
ProSieben hat ein echtes Brechmittel im Programm. Man schaut es, kann es nicht fassen, kämpft mit der Übelkeit.
Beim „Match Factor“ sucht sich ein Typ mehr als zwei Stunden lang eine Freundin. Der ProSieben-Frauenbasar funktioniert im Grunde wie Tinder im Internet. Mann sieht Frau und wischt die weg, die er hässlich findet.
Das ist am eigenen Handy vielleicht ein netter Zeitvertreib, vielleicht macht das auch ein bisschen Spaß, ist aber eben eher oberflächlich, aber warum man eine Ewigkeit dabei einem Typen zusehen sollte, bleibt unklar.
Benjamin ist Single, und das will er ändern. Deshalb stellt er sich in eine ProSieben-Show, um sich eine Frau auszusuchen. Der erste Eindruck zählt. Sieht doof aus – weg mit ihr. Hat sie ein beklopptes Hobby – pff, die soll gehen. Um zu sehen, was die Tante so hermacht, lassen die Fernsehmacher sie dann vor Benjamin tanzen. Damit er die, die doof tanzt, auch wieder aussortieren kann.
Klar, dass die mit der hässlichen Friseur durchfällt, die mit dem Porno-Zwinker-Blick aber weiterkommt.
Die mit den vielen Hobbys, die so ein bisschen verrückt ist, wie sie sagt,. die fällt auch durch, weil der Benjamin eher so der häusliche Typ (also langweilig) ist.
Und während Benjamin da die Frauen aussiebt, sitzen im Hintergrund seine Schwester und Freunde und lästern. Sagen, dass die mit den hässlichen Schuhen ja gar nicht gehe. Und die Öko-Tante ja auch voll daneben ist. Lästerfernsehen.
Eigentlich konnte einem dieser Benjamin auch ein bisschen leidtun. Als Arschloch da im Fernsehen zu stehen und einer Frau sagen zu müssen, dass sie gerade zwar nett getanzt hat, es ihn aber nicht angesprochen habe, das ist sicherlich ein unschönes Gefühl. Andererseits kann man sich ja immer noch aussuchen, ob man an einer solchen Show teilnimmt oder nicht.
Aber es ist gut zu wissen, dass so manche Rollenbilder nicht tot zu kriegen ist. Wie das vom ach so geilen Stecher, der sich in der Disse die Olle aussucht, der er nun täglich beiwohnen wolle und sie er dann auch lieben wolle. Und so. Und die Frauen stellen sich dem, drapieren noch mal ihre engen Kleider, um in dem einen Moment Eindruck zu schinden und dann zu hoffen, hoffen, hoffen, dass er ja sagt.
Meine Güte. Ist das schlecht.
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