Fado

Plötzlich steht Fabian (Golo Euler) hinter ihr. Mitten in Lissabon. Doro (Luise Heyer) ging in die portugiesische Hauptstadt, weil sie dort einen Job bekommen hat. Und weil sie weg wollte. Fabian blieb in Berlin – bis eben.
Und jetzt? Die Trennung war schmerzhaft, es sind inzwischen ein paar Monate vergangen, aber Fabian will die Beziehung weiterführen. Doro ist sich zunächst nicht sicher, aber sie merkt: Sie liebt ihn.
Was aber ist in der Zwischenzeit geschehen? Hatte und hat Doro einen anderen? Läuft da was mit einem Kollegen? Fabian ist eifersüchtig. Krankhaft eifersüchtig, und er kann es nicht abstellen. Immer und immer wieder sieht er, was seine Freundin mit dem anderen treibt – da kann Doro noch so oft beteuern, dass da nichts läuft.

Wer am Abend in Lissabon unterwegs ist, kann in Tavernen dem Fado lauschen. Fado sind Gesänge, die von unglücklicher Liebe handelt. „Fado“ ist portugiesisch und heißt Schicksal.
In dem deutschen Drama „Fado“ wird zwar nicht gesungen, aber es geht um ein Schicksal, um eine unglückliche Liebe. Um eine erdrückende Liebe. Fabian liebt Doro, und sie ihn auch. Aber diese Liebe ist extrem schwierig, weil Fabian seiner Doro nicht traut.
Das ist beklemmend. Jonas Rothlaender zeigt die Geschichte aus Fabians Sicht. Als Zuschauer müssen auch wir lernen, Doro zu vertrauen, denn wir sehen, was in Fabians Kopf vorgeht. Oder ist es gar nicht nur in seinem Kopf? Ist Doro doch nicht treu?
Es ist ein Spiel, das Rothlaender mit seinen Zuschauern treibt, und das ist fesselnd.
Der Film ist nah dran an seinen Protagonisten – ein bisschen mehr Lissabon-Kolorit hätte es aber sein können.

Fado
D 2016, Jonas Rothlaender
Missingfilms, 98 Minuten, ab 16
8/10


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