Bericht aus Berlin – Sommerinterview: Angela Merkel

SO 28.08.2016 | 18.30 Uhr | Das Erste

Mutti schweigt. Mutti möchte noch nicht sagen, ob sie unsere Mutti bleiben will. Und das ist clever!
Im ARD-Sommerinterview am Sonntagabend sollte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel auch dazu äußern, ob sie denn Ende 2016 zur Wahl der CDU-Vorsitzenden und 2017 wieder als Kanzlerkandidatin antreten will.
Zu beidem wollte sich Merkel noch nicht äußern – erst später. Da half es auch nicht, dass die beiden Moderatoren noch mal und noch mal nachhakten.

Merkel macht das richtig, und das ist keineswegs ein Zögern. Denn im Grunde kann sie es nur falsch machen mit einer jetzt schon verkündeten Kanzlerinnenkandidatur.
Es gebe ganz sicher nicht wenige Leute, die ihr vorwerfen würden, sich in den Vordergrund zu drängen und ungefragt sich zur Wahl stelle. So aber wartet sie ab: was die CDU-Basis sagt, was die hohen Tiere in ihrer Partei sagen und wie die Stimmung so ist. Sie möchte gebeten werden, und teilweise passiert das auch schon.
Deshalb bleibt Angela Merkel gar nichts weiter übrig, als abzuwarten. Auch wenn das den Fernsehheinis nicht passt und sie auf die Top-Schlagzeile verzichten müssen.


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Kommentare

2 Antworten zu „Bericht aus Berlin – Sommerinterview: Angela Merkel“

  1. ThomasS

    Natürlich macht sie es wieder!
    Wer denn auch sonst.

  2. ThomasS

    Der amtierende Oberhäuptling züchtet sich beizeiten seinen Kronprinzen bzw. seine Kronprinzessin heran, wenn er merkt, dass er gesundheitlich nicht mehr weiter kann. Diese Form des wohlgeordneten Machtwechsels hat eine gewisse Tradition bei den Konservativen. So hat es Adenauer mit Erhard gemacht und Kohl mit Merkel. Dagegen geht es bei den Sozialdemokraten durchaus schon mal rabiater zu, wenn es um das Thema Machtwechsel geht …

    Ludwig Erhard war im Nachhinein nicht die glücklichste Wahl. Dagegen hatte Angela Merkel immerhin sieben Jahre Zeit, in der Opposition ihr Handwerk zu lernen, während die Konkurrenz am Drücker war.

    Hat Merkel in letzter Zeit ein anderes Mitglied ihrer Partei erwähnt, das sie zum Nachfolger auf Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur aufbauen möchte? Nö! Dazu wäre es jetzt wohl auch bissl spät, so kurz vor der Wahl.

    Fazit: Natürlich macht sie weiter oder hat zumindest die Absicht!
    Manchmal stellen Journalisten aber auch wirklich saublöde Fragen.
    Als wenn die sich das nicht selbst überlegen können.

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