Sportschau – Olympia Rio 2016: Schwimmen, 100 Meter Brust, Frauen

MO 08.08.2016 | 3.05 Uhr (Di.) | Das Erste

Das gibt es bei olympischen Spielen auch nicht so oft: dass gehofft wird, dass jemand nicht gewinnt. In der Nacht zum Dienstag übertrug Das Erste live aus Rio den Wettkampf im 100-Meter-Brustschwimmen der Damen. Und fast alle hofften darauf, dass die Russin Julia Jefimowa keine Goldmedaille gewinnen würde.
Es war der Moment in Rio, in der die Debatte um das Doping im Sport den Höhepunkt erreichte. Jefimowa war des Dopings überführt, und das mehrmals, und das wohl auch noch mal in diesem Jahr. Fast wäre das komplette russische Olympiateam in Rio ausgeschlossen worden, aber das IOC konnte sich dazu nicht durchringen. Jefimowa hat sich die Teilnahme zudem gerichtlich erstritten.

Die Fernsehreporter der ARD wurden nicht müde, das Dopingthema zu besprechen – und das natürlich zurecht. Es spielten sich denkwürdige Szenen ab. Die anderen Sportlerinnen wandten sich ab, als sie auf den Startblöcken standen, zuvor ist die 24-jährige Russin schon ausgebuht worden.
Sie verglich ihre Dopingstrafe mit einem Ticket für zu schnelles Fahren. Und moserte, dass sie ungerecht behandelt werde. Sich wirklich stellen wollte sie sich aber nicht. Kein Wort über die Vorwürfe gegenüber den Medien.

Das Rennen war also mehr als ein sportlicher Wettstreit. Da ging es um mehr, und es war bislang der spannendste Augenblicke bei Olympia 2016. Und der Jubel war groß, als die Russin nur Silber gewann. Lilly King (USA) war die schnellste im Wasser, und es war ein Sieg für den Sport.
Ob bei den Leichtathleten ähnliche Zeichen für einen sauberen Sport gesetzt werden? Gut jedenfalls, dass die Fernsehreporter Olympia nicht immer nur im Sonnenlicht darstellen.


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