Vom Parallel-Smartphone-Starring

Eine Kreuzung am Hohenzollerndamm in Berlin. Ein Mann und eine Frau laufen bei Grün über die Straße. Sie sind wohl ein Paar, aber sie reden nicht. Beide haben ihr Smartphone in der Hand, beiden schauen rauf, scrollen mit dem Daumen über ihre Displays.
Ich musste kurz lachen, weil das so absurd aussah. Aber im nächsten Moment dachte ich: Das ist die Zukunft, und wir sind schon mitten drin. Ich meine mal einen Film gesehen zu sehen, in dem die Leute, während sie gehen, ständig auf ihren kleinen Computer starren. Und nun ist es so weit.

Wir sind immer Online. Immer und überall. Ständig können wir uns informieren. Wobei sich die Information wohl eher darauf beschränkt, was auf Facebook los ist, auf Twitter, auf Instagram, Snapchat und Whatsapp.
Aber wenn man eine Szene sieht wie die auf dem Hohenzollerndamm, da ragt man sich doch schon: ist das sinnvoll? Müssen wir immer Online sein? Ertragen wir es nicht mehr, mal nicht zu wissen, was die anderen gerade schreiben?
Aus eigener Erfahrung weiß ich: Das wird immer schwieriger. Offline zu sein – da muss man sich immer öfter schon regelrecht zu zwingen.


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