Party vs. Breaking News

Ein Freund schrieb mir im Facebook-Chat über eine Sondersendung „zu München“. „München?“, fragte ich zurück.
Schießerei im Olympia-Einkaufszentrum in München. Krisenlage.

Ich bin ein Nachrichtenmann, ein Nachrichtenjunkie auch. In einer Krisensituation, wenn eine Breaking News passiert, möchte ich wissen, was los ist, da möchte ich die Nachrichten sehen – und natürlich auch aus „Zapper“-Sicht beobachten, wie die Medien auf solche Situationen reagieren.
Ich war aber in Berlin, aber einer größeren Open-Air-Party. Mit einer Freundin, die mit aktuellen Nachrichtenlagen wenig anfangen kann. Ab und zu wischte ich mich auf dem Smartphone durch die Meldungen auf Facebook. Vier Tote in München. Später sechs.

Im Grunde war die Party für mich gelaufen, wäre ich alleine da gewesen oder nicht auf die Fahrerin angewiesen – ich wäre wohl abgehauen. In solchen Lagen habe ich keinen Nerv für eine Party. Schon am Freitag davor, hatte ich keine Lust mehr aufs Feiern, als die Putsch-Nachrichten aus der Türkei eintrafen. Ich habe dann keine Ruhe mehr.
Aber so war erst mal nichts mit News. Stattdessen hatte ich lauter Partypeople um mich rum, die vermutlich (sicherlich) keine Nachrichten lesen wollten oder konnten.
Zwischenzeitlich dachte ich: Jetzt erst recht. Warum muss man sich durch solche irren Menschen die Party kaputtmachen lassen, aber es fiel mir immer nur minutenweise leicht, abzuschalten und zu tanzen.

Erst nach 1 Uhr war ich zu Hause und konnte schauen, was los ist. Und mir ansehen, was ich mir am Abend aufgenommen hatte. Denn die eigentlich programmierten Sendungen fielen allesamt aus.


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