Es ist nicht mehr als PR-Symbolik. Wenn irgendwo eine Straße eröffnet oder wieder freigegeben wird, dann stellen sich Politiker mitten auf die Straße und schneiden ein Bändchen durch.
Egal, ob längst Autos auf der Straße fahren und die Strecke fürs Bändchendurchschneiden noch mal gesperrt werden muss, oder ob die Straße noch gar nicht fertig ist.
In Kremmen beginnt so langsam der Bürgermeisterwahlkampf. Das heißt, zwischen der SPD und der CDU hat er längst begonnen. Insbesondere die CDU ist mit ihrem Kandidaten – den sie schon ein Jahr vor der Wahl bekannt gab – vorgeprescht.
Unlängst meldete sich die SPD – die den Bürgermeister seit vielen Jahren stellt – in einem Leserbrief an die Presse zu Wort. Darin hieß es, die CDU betreibe Symbolpolitik, deren Kandidat stelle sich hin und schneide Bändchen durch. Zum Beispiel bei einem wieder eröffneten Spielplatz in dem Dorf, dessen Ortsvorsteher er ist. Oder wenn es um eine neue Bushaltestelle geht. Die SPD habe das nicht nötig, hieß es im Leserbrief des Ortsvereinschefs. Die SPD mache stattdessen Sachpolitik.
Nun ja, bis Montag. Da stand plötzlich der SPD-Bürgermeister (der noch nicht bekannt gab, ob er wieder antritt) auf einer Straße und schnitt ein Bändchen durch. Eine Straße, die noch nicht mal fertig ist und die in ein Wohngebiet führt, das noch nicht existiert.
Irgendwie ein wenig grotesk – gerade in Hinblick auf den Leserbrief der SPD, an den sich vermutlich keiner mehr so genau erinnert.
Wobei ja vermutlich genau dieses Bändchendurchschneiden auf dieser Straße nichts mit dem Wahlkampf zu tun hat.
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