Matt Ruff: Mirage

Großartige Idee, seltsam langweilige Umsetzung. Wirklich sehr schade!
Denn die Idee ist genial: Es waren am 11.9.2001 nicht die Hochhäuser in New York, die einem Anschlag zum Opfer fielen. Sondern am 9.11.2001 zwei Türme in Bagdad.
Und alles ist anders. Die USA gibt es in der uns bekannten Form nicht. Texas ist ein Religionsstaat, und auch viele andere Staaten machen ihr eigenes Ding. Dafür aber gibt es die Vereinigten Staaten Arabiens. Es gibt auch kein Deutschland, dort befindet sich stattdessen Israel. Der Zweite Weltkrieg ging nämlich auch ganz anders aus, als wir es kennen.

So weit die Ausgangslage. Und das Buch „Mirage“ von Matt Ruff beginnt auch mit einem starken ersten Kapitel, das mit einer Bildgewalt Lust auf die folgenden Seiten macht. Die verfliegt aber mehr und mehr.
Zu viele Handelnde, zu langatmige Geschichten und Untergeschichten. manchmal hat man den Eindruck, die Geschichte steht eine halbe Ewigkeit auf dem Punkt, und es werden irgendwelche Randnotizen ausgewalzt. Manche Kapitel sind nicht aufhören wollende Kammerspiele mit ewigen Dialogen. Das alles führt dazu, dass man den groben Überblick völlig verliert. Immerhin gibt es einige Kapitel, die versuchen, auch ein wenig den Alltag darstellen und interessante Einblicke geben.
Aber letztlich hat Matt Ruff da leider eine riesige Chance vertan.

Matt Ruff: Mirage
dtv, 492 Seiten
3/10


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