The Lady in the Van

Mitte der 70er-Jahre in London. Wenn Miss Shepherd (Maggie Smith) mit ihrem Van durch die Straßen der Vorstadt fährt, werden die Bewohner nervös: Wo wird sie diesmal stehenbleiben und dauerparken? Wo wird sie sich als nächstes niederlassen?
Miss Shepherd ist obdachlos – oder eher: Sie hat keinen Wohnsitz. Sie lebt in ihrem Van und schlägt sich so durchs Leben.
Als aber in der Straße eine Parkverbotszone eingerichtet wird, muss sich die Frau überlegen, was sie nun tut. Am Ende landet sie in der Einfahrt von Alan Bennett (Alex Jennings). Er willigt ein, wenn auch nicht gern. Aber aus dieser vorübergehenden Angelegenheit werden Jahre. Viele Jahre. Und bald gehören die Lady und der Van dazu.

Nicht nur bei Alan. Das Skurrile in diesem Film ist, dass sich die ganze Nachbarschaft um die Frau sorgt. Es gibt Feindseligekten – offen und versteckt. Aber der Frau gegenüber sind sie alle nett, und das obwohl sie ein Ekel ist, rumkeift und undankbar ist.
Für den Zuschauer ist das nicht immer einfach, denn Miss Shepherd ist keine sympathische Frau. Maggie Smith schafft es aber, diesen Gegensatz toll rüberzubringen. Die Frau nervt, aber irgendwann wächst sie einem ans Herz. Also, irgendwie. So ergeht es auch Allen, der lange nicht ahnt, was er eigentlich an dieser Frau findet.
„The Lady in the Van“ ist eine Geschichte, an der vieles wahr sein soll. Leider spielt der Nervfaktor gerade am Anfang eine so große Rolle, dass der Film wenig Spaß macht und schon gar nicht fesselt. Was zwischenzeitlich auch an der Handlungsarmut liegt. Das ändert sich erst im letzten Drittel.

The Lady in the Van
GB 2015, Regie: Nicolas Hytner
Sony, 105 Minuten, ab 6
5/10


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