10 Cloverfield Lane

Ganz schön clever von Paramount: Man bringe einen Film ins Kino, deren Titel an einen Schocker erinnert, der Anfang 2008 im Kino lief und der damit auch Erwartungen weckt. Man bringt ihn kurzfristig an den Start und verrät fast nichts über den Inhalt und zeigt ihn auch nicht der Presse vorab.
Und schon macht man die Menschen neugierig. Also, wenn’s klappt.
Man könnte auch von einer ziemlich dreisten Masche sprechen.

Es geht um Michelle (Mary Elizabeth Winstead). Sie hat einen schweren Unfall und wacht in einem Bunker auf. Sie trifft dort auf Howard (John Goodman). Hält er sie dort fest? Er sagt, dass draußen niemand mehr sei. Er spricht von einer atomaren Katastrophe, von einer Verschwörung. Und er sagt, dass sie froh sein könne, dass sie in dem Bunker sei. Mit den beiden ist auch Emmett (John Gallagher Jr.) dort unten.
Als Michelle Ungereimtheiten entdeckt, beschließen sie und Emmett zu handeln.

Mit „Cloverfield“ hat dieser Film, „10 Cloverfield Lane“ nichts zu tun. hat er ja im Grunde auch nie behauptet. Dass sich Menschen an einen Film ähnlichen Namens erinnern – nun gut, kann passieren.
Der Film von Dan Trachtenberg ist eine Mischung aus Psychothriller und Drama. Da kämpfen drei Menschen ums Überleben, und am Ende ist dann doch irgendwie alles anders. Denn natürlich ist die Frage: Was ist wirklich draußen los?
Die Frage wird – das darf wohl gesagt sein – auf ziemlich haarsträubende Weise beantwortet.
Plätschert die Handlung phasenweise sehr dahin – auch wenn die Schauspieler ihre Sache gut machen -, gibt es später wirklich spannende Stellen, wenn Michelle Entdeckungen macht, die Howard geheim halten will. Oder wenn dann doch recht drastische Dinge geschehen, die auch die FSK-16-Freigabe rechtfertigen. Am Ende ist man aber nur noch fassungslos über das, was da auf der Leinwand zu sehen ist.
Ziemlich ärgerlich.

10 Cloverfield Lane
USA 2015, Regie: Dan Trachtenberg
Paramount, 104 Minuten, ab 16
5/10


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Kommentare

6 Antworten zu „10 Cloverfield Lane“

  1. logan99

    Die Filme spielen im gleichen Filmuniversum und am Ende kommt auch eine recht deutliche Verknüpfung zu stande, inwiefern sollen die beiden Filme dann nichts miteinander zu tun haben? Dass das kein klassisches Sequel ist, wie die Monsterstory fortgeführt würde, hat man ja schon recht früh erfahren. Also der Titel ist hier schon bewusst gewählt wurden, da kann der Zuschauer nix für, wenn er eine Assoziation zu Cloverfield herstellt – und das ist wie gesagt gewollt und inhaltlich (auch wenn gezwungen) werden beide Filme miteinander verknüpft.

  2. RT

    Ich halte es dennoch für eine Zuschauer-Verarschung.

  3. Theologe

    Theoretisch hätte man aber irgendeinen Film nehmen und da eine lose Verknüpfung herstellen können und das hat man wohl auch getan. Man hat dann den Markennamen benutzt, um den uninformierten Zuschauer zu täuschen. Wer sich vorab schlau machte, wusste natürlich, ob dieses Marketingtricks, aber das Marketing hat erfolgreich darauf spekuliert, dass der gemeine Zuschauer das eben nicht tut.
    „The Cellar“ (Arbeitstitel) hätte nicht so viel Geld eingespielt.
    Ich persönlich fühle mich nicht verarscht, aber ich kann schon verstehen, wenn es anderen so geht.

  4. AlphaOrange

    „Die Filme spielen im gleichen Filmuniversum und am Ende kommt auch eine recht deutliche Verknüpfung zu stande“

    1. Tun sie nicht. Sagt der Regisseur höchstpersönlich:
    http://www.slashfilm.com/10-cloverfield-lane-cameo/
    2. Tut sie nicht. Keines der Elemente, das man am Ende sieht stammt aus Cloverfield. Kein Charakter, kein Ereignis, kein Ort, kein Monster aus Cloverfield kommt in 10CL vor.

    Das Ende ist doch bloß ein 08/15-Alienangriff. Den gabs in Cloverfield so nicht. Die gezeigten Aliens gab es in Cloverfield nicht, das sind völlig andere. Die Ereignisse von New York fanden in 10CL nie statt, die aus 10CL wiederum nicht in Cloverfield.

    Man hätte die Filme nun wirklich recht einfach verknüpfen können. Hat man nicht getan. Was mich vermuten lässt, dass die Cloverfield-Sache auch erst beschloss als der Film fertig war (das ist auch irgendwie ein undurchschaubares Thema – mal heißt es, das wäre direkt in die Skriptüberarbeitung eingeflossen, mal, dass der Regisseur es selber erst im Zuge der PR-Maßnahmen erfuhr). Denn Cloverfield einzubauen wäre einfacher UND besser gewesen als das was stattdessen getan wurde.

  5. logan99

    1. Tun sie. Sagt der Producer Abrams höchstpersönlich:
    http://www.slashfilm.com/jj-abrams-inte … ield-lane/
    2. Ähm natürlich wird am Ende eine Verknüpfung hergestellt und ziemlich eindeutig aufgezeigt, dass beides im selben Filmuniversum spielt. Dafür muss kein direkter Bezug auf Ereignisse aus Cloverfield genommen werden. Du legst für dich jetzt die Geschehnisse am Ende bewusst anders aus, um diese nicht sehen zu wollen.

  6. AlphaOrange

    „1. Tun sie. Sagt der Producer Abrams höchstpersönlich:“

    Zeigt nur noch mal mehr, dass PR-As JJA den Film als etwas verkauft, was nicht einmal der Regisseur wusste. Trachtenberg sollte eigentlich wissen, wo der Film spielt, den er selbst gedreht hat. Und der sagt unzweifelhaft „Paralleluniversum“ und „different timeline“. Was bei Filmen, die keine gemeinsamen Figuren haben genau gar nichts heißt. Independence Day und Pretty Woman spielen auch in „different timelines“. Nein – sie könnten sogar in derselben Timeline spielen, im Gegensatz zu den beiden Cloverfields.

    „2. Ähm natürlich wird am Ende eine Verknüpfung hergestellt und ziemlich eindeutig aufgezeigt, dass beides im selben Filmuniversum spielt. Dafür muss kein direkter Bezug auf Ereignisse aus Cloverfield genommen werden. Du legst für dich jetzt die Geschehnisse am Ende bewusst anders aus, um diese nicht sehen zu wollen.“

    Und du legst sie so aus wie Abrams es bullshittet. Nicht einmal der Begriff „Cloverfield“ hat in beiden Filmen die gleiche Bedeutung. Nenn mir doch mal diese direkten Bezüge.

    Ja, am Ende stellt sich heraus, die Welt befindet sich in einer Alienapokalypse. So what? Das ist nun wahrlich kein einzigartiges Markenzeichen von Cloverfield. Cloverfield erzählt nicht einmal eindeutig von einer Alieninvasion. Und sein „Monster“ ist völlig anders als die hier gezeigten Kreaturen.

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