Sad, sad, sad

Einer unserer Vorsätze für 2016 war: mehr Kultur!
Und das muss ja nicht immer nur Kino sein oder das Konzert einer bestimmten Band. Oder gar fröhlich. Es kann auch mal traurig sein. Oder zumindest den Anspruch haben, traurig zu sein.

Im Roten Salon der Volksbühne in Berlin gab es zum fünften Mal „The saddest Music in the World“. Ein Abend voll trauriger Musik.
Das klingt abgedreht – und interessant!
Die Stimmung im Salon war zwar alles andere als sad, sondern eher gut gelaunt. Die Bar war gut besucht, und alle Leute unterhielten sich angeregt – inklusive uns.

Irgendwann ging es dann endlich los, seltsam unbeachtet von den Gästen. Was, seien wir ehrlich, auch stark an der Umsetzung der Veranstaltung lag.
Aber bevor ich meckere: Die Idee ist toll, es gab insbesondere in der zweiten Hälfte ganz großartige Künstler, so dass es sich dann doch gelohnt hat. Eine Nummer mit Streichern und Elektro-Sphären-Mucke stach besonders raus – auch wenn sie nicht sad war.

Aber man kann’s besser machen. Viel besser. Die Moderation war konzeptlos und unvorbereitet, wenn man so ein Thema hat, sollte auch in der Hinsicht eine Idee dahinter stecken. Der Raum ist denkbar ungeeignet – oder falsch eingerichtet. Vorn saßen die Leute auf dem Boden, drumherum ein paar Sessel, im zweiten Teil des Raums standen viele. Die aber hatten nicht das Gefühl, wirklich dabei zu sein. Oft blieb es deshalb laut, es gab Stimmengewirr. Das lag aber andererseits auch an den Beiträgen, die teilweise echt mau waren. Wer auffiel, wer richtig gut war, hatte die Aufmerksamkeit aller.

Seltsamerweise waren die wenigsten Songs wirklich traurig. Viele waren melancholisch und ruhig. Das aber ist nicht immer gleich traurig. Leider ist das aber auch gar nicht thematisiert worden, was spannend gewesen wäre.

Heißt also: Sehr gute Idee, einige gute Künstler – aber alles in allem sehr ausbaufähig. Wenn man es denn mal richtig anpacken will. Aber vielleicht soll das Konzeptlose ja der Charme sein. Man sieht aber am Publikum, dass man es damit oft genug nicht gepackt hat.

Wir haben einen Beschluss gefasst, und schon im April wollen wir beginnen. Kultur – jeden Monat. Das Besondere: Ich/sie weiß nicht, was der/die andere ausgesucht hat. Erst wenn es am Abend losgeht, soll die Überraschung rauskommen.
Ich bin gespannt!


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